Tote bei Anschlag auf Kopten in Ägypten
Ein erneuter verheerender Anschlag auf koptische Christen in Ägypten hat Entsetzen ausgelöst: Bewaffnete Männer griffen nahe der Stadt Al-Minja einen Bus mit koptischen Christen an, wie internationale Medien berichteten. Nach jüngsten Zahlen wurden 28 Menschen getötet und 27 weitere teils schwer verletzt. In dem Bus saßen Medienberichten zufolge 55 Kopten. Sie seien unterwegs zum Kloster Anba Samuel in der Provinz Al-Minya gewesen, einer Hochburg der Kopten 250 Kilometer südlich von Kairo.
Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Ägyptens Christen waren bereits mehrfach Ziel von Anschlägen. Anfang April starben bei einem Doppelanschlag auf Kirchen in Alexandria und in Tanta mehr als 45 Menschen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Taten für sich. Christen machen rund zehn Prozent der mehr als 90 Millionen Ägypter aus.
Kairoer Großscheich verurteilt Anschlag
Die Bundesregierung verurteilte den Anschlag "auf das Schärfste". Man sei "in tiefer Trauer" mit den Angehörigen der Opfer und den Menschen in Ägypten verbunden, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin. "Diese Art von Terrorismus gegen Menschen anderen Glaubens ist furchtbar." Der Anschlag war auch Thema beim Evangelischen Kirchentag in Berlin. Auf einer gemeinsamen Podiumsveranstaltung zeigten sich Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) und der Großscheich der al-Azhar-Universität in Kairo, Ahmad al Tayyeb, erschüttert. "Kein Ägypter sympathisiert mit solchen Taten, kein Christ, kein Muslim", sagte der Scheich. Es gehe den Terroristen darum, die Stabilität in dem Land zu erschüttern. (kim/dpa/KNA)
26.05., 12:20 Uhr: Zahl der Opfer korrigiert
26.05., 13:05 Uhr: Ergänzt um Statements aus Berlin
26.05., 14.35 Uhr: Zahl der Opfer korrigiert
26.05., 17.38 Uhr: Zahl der Opfer korrigiert
Themenseite: Christenverfolgung
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