Trauerfeier für Erdbebenopfer in Amatrice
Nach Protesten der Bevölkerung findet die Trauerfeier für die Erdbebenopfer von Amatrice nun doch in dem zerstörten Bergdorf statt. Aus Sicherheitsgründen und wegen beschädigter Zufahrtswege hatten die Behörden am Montag zunächst eine Verlegung auf den Flugplatz im 65 Kilometer entfernten Rieti erwogen. Angesichts des Widerstands der Angehörigen und des Ortspfarrers begann am Montagabend der Rücktransport von 37 Särgen nach Amatrice, wie italienische Medien berichteten.
Dorfpfarrer droht mit Fernbleiben
Der Pfarrer von Amatrice, Fabio Gammarrota, hatte angekündigt, im Fall einer Verlegung der Trauerfeier in seinem Dorf zu bleiben. Der Gottesdienst müsse "mit oder ohne Särge dort stattfinden, wo die Tragödie passiert ist", sagte er der Zeitung "Corriere della Sera" (Dienstag). Die Entscheidung zugunsten von Amatrice kommentierte er mit Genugtuung: Die Anwesenheit der Dorfbewohner bei der Trauerfeier sei "ein Stachel für die staatlichen Institutionen, damit sie die Versprechen halten, die sie den Leuten gegeben haben", sagte Gammarrota laut Medien am Dienstag.
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Sie wissen nicht, wie sie die Toten bestatten sollen: Amatrice trauert nach dem schweren Erdbeben um über 200 Todesopfer. Kirchen stehen für die Trauerfeiern nicht zur Verfügung - sie sind alle zerstört.Den Gottesdienst um 18.00 Uhr will Rietis Bischof Domenico Pompili halten. Zu der Messe werden Staatspräsident Sergio Mattarella, Ministerpräsident Matteo Renzi und Parlamentspräsidentin Laura Boldrini erwartet. Gemeinsam mit Pompili zelebrieren Bischof Giovanni D'Ercole aus Ascoli Piceno und Erzbischof Giuseppe Molinari aus L'Aquila; dessen Stadt wurde 2009 von einem schweren Beben getroffen.
Nach jüngsten Angaben des italienischen Katastrophenschutzes wurden nach dem Beben vergangenen Mittwoch bislang 292 Tote geborgen, allein 231 in Amatrice. Zehn Personen werden nach Worten des Bürgermeisters von Amatrice noch vermisst. In Arquata del Tronto starben laut dem Katastrophenschutz 50 Menschen, 11 in Accumoli. 2.900 Überlebende sind in Zeltstädten untergebracht. (KNA)