Kirche verurteilt Trumps Politik
Die katholischen US-Bischöfe halten das Klima-Dekret von Präsident Donald Trump für eine Gefahr für die Umwelt. In einer offiziellen Erklärung der amerikanischen Bischofskonferenz (USCCB), kritisierte der Vorsitzende des Komitees für Soziale Gerechtigkeit, Bischof Frank J. Dewane, die Entscheidung des Präsidenten, wieder verstärkt auf Kohleförderung zu setzen. Dies bedeute, dass die USA "weder die nationalen noch die internationalen Ziele zur Reduktion der CO2-Emmissionen erfüllen können", hieß es in der am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung.
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Präsident Trump hatte am 28. März zahlreiche Umweltschutzmaßnahmen seines Amtsvorgängers Barack Obama zurückgenommen. Damit wird auch das nationale Programm zur Reduzierung der Emissionen von Kraftwerken, der Clean Power Plan (CPP), erheblich geschwächt. Der Clean Power Plan solle unterstützt und nicht behindert werden, fordern die Bischöfe. Laut CPP-Vorgabe sollten die Schadstoffausstöße bis 2030 um 31 Prozent gesenkt werden. Auf fossile Brennstoffe gehen knapp ein Drittel aller Treibhausgasemissionen der USA zurück.
"Die USCCB und Papst Franziskus", so Bischof Dewane, "unterstützen die Verantwortung für die Umwelt und fordern konsequent eine CO2-Kürzung für unser Land." Die Umweltpolitik der neuen US-Regierung habe keinen ausreichenden Plan für den Schutz der Menschen und die Bewahrung der Schöpfung, so Dewane. Die amerikanische Bischofskonferenz hatte in den vergangenen Jahren die politischen Bemühungen um einen CO2-Abbau stets unterstützt, ohne sich dabei auf irgendwelche technischen, wirtschaftlichen oder politischen Optionen zu ihrer Umsetzung festzulegen.
Lob für China, Tadel für Trump
Gleichzeitig hofft der Vatikan auf ein Umdenken in der Politik von US-Präsident Donald Trump. Nach Kardinal Peter Turkson, Präfekt des im letzten Jahr neu errichteten Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, sind die Entscheidungen Trumps zu Einwanderung, Gesundheit und zum Klimaschutz besorgniserregend und eine Herausforderung. Während die USA planten, sieben Milliarden Dollar für die Modernisierung der Armee auszugeben, würden die Ausgaben für die Entwicklung gekürzt, beklagte Turkson am Donnerstag im Rahmen der Vorstellung eines Kongresses zum 50-jährigen Jubiläum der Enzyklika "Populorum progressio" von Paul VI. zu Beginn der kommenden Woche im Vatikan.
Es sei bezeichnend, dass ausgerechnet China nun im Klimaschutz vorangehe – während Trump in die Gegenrichtung steuere. Gleichzeitig begrüßte der Kardinal, dass es auch in den Vereinigten Staaten Gegenstimmen gegen die Trump-Politik gebe und die Menschen ihre Ablehnung seiner Positionen klar deutlich machten. Als Beispiel führte Turkson, zugleich Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, die Reaktion des Bundesrichters von Hawaii an, der den von Donald Trump verhängten Einwanderungsstopp verhinderte. "Es ist ein Zeichen dafür, dass es auch Gegenstimmen gibt und wir hoffen, dass Trump selbst durch politische Mittel nach und nach beginnt, einige seiner Entscheidungen zu überdenken." (cze/KNA)
31.03.2017, 15.50 Uhr: ergänzt um Aussagen von Kardinal Turkson. /rom