Diözese Duluth zur Zahlung von 4,8 Millionen US-Dollar verurteilt

US-Bistum muss Millionen zahlen

Veröffentlicht am 06.11.2015 um 11:54 Uhr – Lesedauer: 
Missbrauch

Minneapolis ‐ 37 Jahre nach dem sexuellen Missbrauch durch einen Priester ist das US-Bistum Duluth zur Zahlung von weiteren 4,8 Millionen US-Dollar Schmerzensgeld verurteilt worden. Insgesamt sprach das Gericht dem Opfer 8 Millionen Dollar zu.

  • Teilen:

Insgesamt sprach das Gericht dem Opfer 8 Millionen Dollar zu (7,4 Millionen Euro). Da der Orden des Täters bereits zuvor in einer außergerichtlichen Einigung Zahlungen geleistet habe, müsse nun noch der Restbetrag gezahlt werden. Eine Sprecherin der Diözese sagte, es sei schwer nachzuvollziehen, "für die Tat eines Ordenspriesters vor 37 Jahren verantwortlich gemacht zu werden, von der die Diözese nichts wusste".

Das Opfernetzwerk "SNAP" lobte den Kläger dagegen für seinen Mut, die Angelegenheit publik zu machen. Es sei ihm "nicht ums Geld" gegangen, sondern "er wollte sicherstellen, dass die Kirche öffentlich zur Rechenschaft gezogen wird", so eine SNAP-Sprecherin.

Der Kläger war 1978 als 15-jähriger Messdiener von einem 2009 verstorbenen Ordenspriester in einer Kirche in Squaw Lake wiederholt sexuell missbraucht worden. Mindestens fünf weitere Prozesse, die nach der 2013 beschlossen Fristverlängerung möglich wurden, stehen dem Bistum laut Medienberichten noch bevor. (KNA)

Themenseite: Missbrauch

Der Missbrauchsskandal erschütterte die katholische Kirche in ihren Grundfesten. Seit 2010 die ersten Fälle bekannt wurden, bemüht sich die Kirche um Aufarbeitung der Geschehnisse. Katholisch.de dokumentiert die wichtigsten Etappen.