US-Pastor weiter in türkischer Haft
Der aus den USA stammende evangelische Pastor Andrew Craig Brunson bleibt trotz persönlicher Bitten von Präsident Donald Trump in türkischer Haft. Aufgrund neuer Vorwürfe gegen den wegen "Gefährdung der Staatsicherheit" inhaftierten Brunson seien die Haftbedingungen sogar noch einmal verschärft worden, wie der vatikanische Pressedienst Fides am Dienstag berichtete. Dem Pastor werde nun auch Kontakt zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK sowie zum amerikanischen Geheimdienst CIA angelastet. In den vergangenen Tagen sei er deshalb in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt worden.
Brunson lebt seit über 20 Jahren in der Türkei und stand bis zum vergangenen Jahr der evangelischen "Auferstehungskirche" in Izmir vor. Im Oktober 2016 nahm man ihn zunächst in Abschiebehaft, da er mit finanziellen Mitteln aus dem Ausland missionarische Initiativen ins Leben gerufen und damit die Staatsicherheit gefährdet haben solle. Kurz danach wurde die geplante Ausweisung jedoch in einen Haftbefehl umgewandelt. Ein anonymer Zeuge hatte den Pastor der Zugehörigkeit zur Gülen-Bewegung angeklagt, der man den fehlgeschlagenen Militärputsch gegen die türkische Regierung im Juli 2016 anlastet. Damals waren mehr als 161 Menschen getötet und mehr als 1100 weitere verletzt worden.
HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.
Bereits im Mai hatte Trump beim Besuch beim Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Weißen Haus um dessen Freilassung gebeten. Auch der US-Botschafter in der Türkei habe Brunson im Gefängnis besucht, jedoch keine Freilassung erwirken können. (avj)