Vatikan: Papst und Polens Bischöfe einig
Verfasser des als "Zusammenfassung" deklarierten Textes ist der Sprecher der Polnischen Bischofskonferenz, Pawel Rytel-Andrianik. Kritiker werfen der katholischen Kirche in Polen vor, die restriktive Flüchtlingspolitik der Regierung von Beata Szydlo zu unterstützen und sich damit den Appellen des Papstes zu widersetzen. Franziskus reist vom 27. bis 31. Juli nach Polen. Anlass ist der 31. Weltjugendtag in Krakau.
In der vatikanischen Mitteilung äußert sich der Bischofskonferenz-Sprecher besorgt über Ressentiments gegen Flüchtlinge in Polen, wirbt jedoch zugleich um Verständnis für die Ängste seiner Landsleute. Für den durchschnittlichen Polen sei das Phänomen der Migration "neu, anders und fremd". Deshalb gebe es in der Bevölkerung "große Ängste", auch wenn Ausländer mit 0,4 Prozent nur einen geringen Anteil an der Bevölkerung ausmachten.
Sprecher: Es fehlt ein Integrationsprogramm in Polen
Unglücklicherweise würden solche Ängste von einigen politischen Parteien und unangemessenen Erklärungen von Politikern genährt, so die Mitteilung. Es gebe eine "künstlich geschürte Angst vor Muslimen", die jedoch angesichts der Terroranschläge verständlich sei. Ein flächendeckendes Programm, das die polnische Bevölkerung mit den Unterschieden in Religion, Kultur und Rasse vertraut mache, fehle derzeit.
Franziskus wolle eine "Politik der Integration und nicht die eines Multikulturalismus, wie ihn linke Kreise wünschen", zitiert der Text den Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki. Die Mitteilung verweist darauf, dass der polnische Caritasverband derzeit 3.000 Flüchtlinge aus Afrika, Osteuropa und anderen Regionen versorge. Gadecki habe die Forderung, jede Gemeinde solle ein Flüchtlingsfamilie aufnehmen, bereits vor dem Papst erhoben. (KNA)