Vatikansprecher dementiert "Fake news" über Papst
Vatikansprecher Greg Burke hat Gerüchte um ein angebliches Papst-Zitat dementiert. Seit 2015 kursieren im Internet Meldungen, nach denen Papst Franziskus gesagt haben soll, "Jesus Christus, Mohammed, Jehovah, Allah" seien Namen, die "das gleiche Wesen" beschreiben würden. Der Papst habe außerdem gesagt, man solle die unterschiedlichen Religionen zu einer einzigen verbinden.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) bezeichnete Vatikansprecher Burke die Zitate auf Nachfrage nun als "erfunden".
Immer wieder sind Päpste Gegenstand von "Fake news", von zu Propagandazwecken erfundenen Meldungen in scheinbar journalistischer Aufmachung. Im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf wurde eine angebliche Wahlempfehlung von Papst Franziskus für Donald Trump vor allem in sozialen Netzen weit verbreitet. Regierungsnahe Zeitungen in der Türkei streuten im vergangenen Jahr Gerüchte, Papst Johannes Paul II. habe den islamischen Prediger Fethullah Gülen heimlich zum Kardinal erhoben.
Kirchliche Kritik an Propaganda
Gegenüber dem belgischen Magazin "Tertio" hatte sich Papst Franziskus im Dezember 2016 deutlich gegen Skandalisierung und "Fake news" ausgesprochen: "Desinformation ist vielleicht das Schlimmste, was ein Medium anrichten kann, weil sie die Meinung in eine Richtung lenkt und einen Teil der Wahrheit weglässt."
Auch deutsche Bischöfe forderten jüngst zu sachlicher und wahrhaftiger Kommunikation auf. In seiner Silvesterpredigt beklagte der Limburger Bischof Georg Bätzing, dass Menschen aus Emotionalität häufig den Blick für die Wirklichkeit verlören. Zu Weihnachten mahnte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck ein "neues Niveau" in der Kommunikation an. Es sei so einfach wie nie, "selbst für die krudesten Überzeugungen durch bestimmte Formulierungen und eine gewisse Wortwahl Anhänger zu finden". (fxn)