Bischof von Lahore geht von rund 30 getöteten Christen aus

Vermutlich mehr christliche Todesopfer als angenommen

Veröffentlicht am 29.03.2016 um 14:00 Uhr – Lesedauer: 
Forensiker suchen nach Beweisen nach dem Bombenanschlag in einem Park in Lahore am 28. März 2016.
Bild: © KNA
Pakistan

Lahore ‐ 15 Christen wurden nach offiziellen Angaben bei dem Anschlag vom Ostersonntag in Pakistan getötet. Nach Ansicht des Bischofs von Lahore aber waren es weitaus mehr. Seine Schätzung beruht auf der Zahl von Begräbnisfeiern in der Stadt.

  • Teilen:

Das sei eine Schätzung gemessen an den Begräbnisfeiern, die er selbst zelebriert und von denen er aus anderen Gemeinden der Stadt gehört habe, sagte Paul am Dienstag. Genaue Zahlen habe er noch nicht. Ein anderer Bischof der Stadt, Irfan Jamil, sagte, Genaueres werde man erst in einigen Tagen wissen, wenn alle Opfer identifiziert und begraben worden seien. Bei dem Selbstmordanschlag in einem Park waren 72 Menschen getötet worden, unter ihnen 35 Kinder. Viele christliche Familien hatten in dem Park Ostern gefeiert.

Christen sind regelmäßig Ziel von Angriffen

Christen stellen mit geschätzten fünf Millionen Menschen die größte religiöse Minderheit in Pakistan mit seinen rund 200 Millionen Einwohnern. Sie sind regelmäßig Ziel islamistischer Angriffe. Zu der Tat in Lahore hatte sich die Talibangruppe Jamaat ul-Ahrar (JA) bekannt. Ein Sprecher sagte in Telefongesprächen mit Journalisten, man habe sowohl Christen als auch die Regierung angreifen wollen. Die Provinz Punjab mit Lahore als Hauptstadt ist die Machtbasis von Ministerpräsident Nawaz Sharif. (KNA)

Linktipp: Entsetzen über Anschlag gegen Christen

Zahlreiche christliche Familien feierten am Sonntag in einem Park in Lahore das Osterfest, als der Ort von einem blutigen Bombenanschlag erschüttert wurde. Über 70 Menschen kamen ums Leben. Der Papst spricht von einem niederträchtigen Verbrechen.