Das sind die wichtigsten Orte der biblischen Ostergeschichte
Es sind Orte, die Weltgeschichte geschrieben haben: Die biblischen Stätten in und um Jerusalem, die unmittelbar mit der Passionsgeschichte Jesu Christi verbunden sind. Katholisch.de stellt die vier wichtigsten Orte vor - den Abendmahlssaal, den Garten Getsemani, die Via Dolorosa und die Kreuzigungsstätte Golgota:
Abendmahlssaal
Unweit der Jerusalemer Altstadt befindet sich auf dem Zionsberg der Abendmahlssaal (lateinisch: Coenaculum). Hier hat Jesus nach der biblischen Überlieferung mit seinen Jüngern am Abend vor seiner Kreuzigung das Abendmahl gefeiert. Der gotische Saal an dieser Stelle ist allerdings deutlich jünger, er wurde erst im 14. Jahrhundert gebaut. In der Bibel beschreiben die Evangelisten Lukas und Markus den Ort des Abendmahls näher. Bei Markus heißt es: "Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann? Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor!" (Mk, 14,12-16).
Getsemani
"Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch und wartet hier, während ich bete" - mit diesen Worten beschreibt der Evangelist Markus (Mk 14,32) den Aufenthalt Jesu in Getsemani. Der Garten am Fuß des Ölbergs in Jerusalem ist der Ort, an dem Jesus nach dem Mahl mit seinen Jüngern betet, bevor er von Judas verraten und von Soldaten verhaftet wird. Heute befindet sich in Getsemani die Todesangstbasilika, die auch Kirche aller Nationen genannt wird. Der Name der Basilika bezieht sich auf das Gebet Jesu in Getsemani und die Überlieferung dieser Szene durch den Evangelisten Lukas: "Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte" (Lk 22,44).
Via Dolorosa
Die Via Dolorosa ist die Straße in Jerusalem, die dem Kreuzweg Jesu vom Amtssitz des Pilatus bis zur Kreuzigungsstätte Golgota folgt. Die Straße führt durch die Altstadt von Jerusalem bis zur Grabeskirche. Jeden Freitag ziehen Christen im Gedenken an den Leidensweg des Gottessohnes mit Holzkreuzen durch die Via Dolorosa; besonders sehenswert ist die Prozession am Karfreitag. Von den 14 Stationen des traditionellen Kreuzweges befinden sich allerdings nur acht direkt auf der Via Dolorosa selbst, die neunte Station ist auf dem Dach der Grabeskirche, die weiteren fünf in der Kirche. Die Stationen des Kreuzweges sind:
- Jesus wird zum Tod verurteilt.
- Jesus nimmt das Kreuz auf sich.
- Jesus fällt das erste Mal unter dem Kreuz.
- Jesus begegnet seiner Mutter.
- Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen.
- Veronika reicht Jesus das Schweißtuch.
- Jesus fällt das zweite Mal unter dem Kreuz.
- Jesus begegnet den weinenden Frauen von Jerusalem.
- Jesus fällt das dritte Mal unter dem Kreuz.
- Jesus wird seiner Kleider beraubt.
- Jesus wird ans Kreuz genagelt.
- Jesus stirbt am Kreuz.
- Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt.
- Jesus wird ins Grab gelegt.
Golgota
Es ist der Ort, an dem Jesus gekreuzigt wurde: Golgota, die Schädelstätte außerhalb der alten Stadtmauer von Jerusalem. Dreimal wird der Ort in den Evangelien namentlich erwähnt - bei Matthäus, Markus und Johannes. Dort heißt es: "Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgota heißt" (Joh 19,17). Am überlieferten Ort der Kreuzigung steht heute die Grabeskirche, einer der wichtigsten Orte der Christenheit. Jährlich ist die Kirche Ziel Hunderttausender Besucher. Nach Erkenntnissen der modernen Archäologie spricht vieles dafür, dass Jesu Grab auf dem Gelände der Kirche gelegen haben kann. Die erste Kirche an dieser Stelle wurde unter Kaiser Konstantin im Jahr 335 geweiht. Nach mehreren Zerstörungen kam es jeweils zu Wiederaufbauten und Ergänzungen. Dabei entstand ein unübersichtliches Gewirr aus kleineren Kirchen, Kapellen und Anbauten, in denen der einzelnen Ereignisse der biblischen Berichte gedacht wird. Insgesamt erstrecken sich die Gebäudepartien über eine Fläche von etwa 100 mal 120 Metern. Die Grabeskirche ist heute gemeinsamer Besitz verschiedener Konfessionen.