"Waffenlieferungen einstellen"
Vor allem der "Islamische Staat" (IS) lasse sich durch einen Waffen-Lieferstopp bezwingen. Der IS sei eine "armselige Kreation von Terroristen", die an einer instabilen Lage in der Region interessiert seien, so der Bischof. Im Grunde gehe es um den immer gleichen innerislamischen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten.
Bereits am Montag hatte Audo in den "Salzburger Nachrichten" die Einschätzung geäußert, es müsse eine Übergangslösung für Syriens Staatschef Baschar al-Assad gefunden werden. Erst dann könne es "eine Lösung mit Sunniten, Alawiten, den verschiedenen Konfessionen" geben.
"Assad hat Syrien ein gewisses Maß an Ordnung gegeben"
Zugleich betonte der Bischof, Assad habe Syrien als einem Land mit einer großen ethnischen und religiösen Vielfalt ein gewisses Maß an Ordnung gegeben. Christen hätten weitgehend Sicherheit und Wohlstand genossen und keinen religiösen Extremismus fürchten müssen.
Vor dem Krieg lebten in Syrien seinen Angaben zufolge rund 1,5 Millionen Christen. Zwei Drittel davon seien aus dem Land geflüchtet. In Aleppo habe es vor dem Krieg rund 150.000 Christen gegeben, inzwischen seien es noch rund 50.000.
Audo ist Hauptreferent der derzeit in Salzburg stattfindenden Jahrestagung der "Initiative Christlicher Orient". Der Bischof gehört dem Jesuitenorden an und ist seit 1992 der Oberhirte der chaldäischen Katholiken in Nordsyrien. Aleppo, einst bedeutendes Wirtschaftszentrum, zählt zu den umkämpftesten Städten im Syrienkrieg. Während Regierungstruppen den Westteil Aleppos kontrollieren, beherrschen Rebellen die Viertel im Osten. Auch der IS will die Stadt einnehmen. (KNA)