Agentur für Menschrechte meldet Entführung durch Islamischen Staat

Wieder Christen entführt

Veröffentlicht am 07.08.2015 um 12:53 Uhr – Lesedauer: 
Ein Mann steht mit einer Waffe vor einer Kirche.
Bild: © KNA
Syrien

Homs  ‐ Die Schreckensnachrichten reißen nicht ab: Nachdem am Donnerstag der syrische Ort Qaryatayn in die Hände der IS-Milizen gefallen war, sind nun 230 Menschen aus der Provinz Homs entführt worden. In beiden Fällen waren auch Christen betroffen.

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Laut den Menschenrechtsbeobachtern tragen die Dschihadisten Namenslisten bei sich von Personen, die sie gefangen nehmen wollen. IS-Milizen hatten Al-Karjatain am späten Mittwochabend erobert und Regierungstruppen aus der Stadt gedrängt.

Erst am Donnerstag hatte Papst Franziskus angesichts der Gewalt gegen Christen weltweit, vor allem im Nahen Osten, ein Schweigen der Welt kritisiert. In einem Brief bezeichnete er die christlichen Opfer von Terror und Vertreibung als "Märtyrer von heute". "Ich erneuere meinen Wunsch, dass die Internationale Gemeinschaft nicht stumm und untätig bleibt angesichts solcher inakzeptabler Verbrechen", schreibt Papst Franziskus in seinem Brief an den Patriarchalvikar für Jordanien, Bischof Maroun Lahham. Neben anderen religiösen Minderheiten würden vor allem Christen vor den Augen der ganzen Welt zu Opfern von Fanatismus, Intoleranz und Verfolgung. "Sie sind die Märtyrer von heute, gedemütigt und diskriminiert wegen ihrer Treue zum Evangelium", so Franziskus.

Ebenfalls am Donnerstag gab es Nachrichten, dass syrische Ort Qaryatayn bei Palmyra am offenbar in die Hände der IS-Miliz gefallen war. Nach Informationen aus Kirchenkreisen waren von der Eroberung auch das syrisch-katholische Kloster Deir Mar Elian und die verbliebenen christlichen Familien betroffen. Über ihr Schicksal gebe es keine Nachrichten. In dem Kloster selbst lebt kein Mönch mehr, nachdem der Leiter der Gemeinschaft, der französische Priester Jacques Mourad, am 21. Mai verschleppt wurde. Von ihm fehlt seither jede Spur. (som/dpa)