Kardinal verurteilt Messerattacke auf Henriette Reker

Woelki bestürzt über Anschlag auf OB-Kandidatin

Veröffentlicht am 17.10.2015 um 15:54 Uhr – Lesedauer: 
Erzbistum Köln

Köln ‐ Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat die Messerattacke auf die Kölner Oberbürgermeister-Kandidatin Henriette Reker als "sinnlose Gewalttat" verurteilt. Er bete für eine schnelle Genesung, erklärte der Erzbischof.

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"Es ist erschütternd, dass eine solch sinnlose Gewalttat den Wahlkampf überschattet." Die parteilose Kandidatin Reker war am Samstagvormittag auf einem Wochenmarkt in Köln von einem Mann schwer mit einem Messer verletzt worden. Der Angreifer überraschte die Politikerin sowie vier weitere Personen an einem Informationsstand der CDU.

OB-Wahl soll trotzdem stattfinden

Der Mann wurde nach der Tat festgenommen. Die 58-Jährige wurde den Angaben nach durch einen Stich am Hals verletzt, ist aber außer Lebensgefahr. Reker ist eine der aussichtsreichsten Kandidaten für die Wahl des Oberbürgermeisters am Sonntag. Die Juristin wird von den Grünen, CDU und der FDP unterstützt. Die Wahl soll trotz der Attacke stattfinden, wie die Stadtverwaltung mitteilte.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) sieht nach dem Attentat "erste Anzeichen für eine politisch motivierte Tat". Die Ermittlungen der Kölner Polizei und des Landeskriminalamtes liefen mit Hochdruck, erklärte er. "Die Polizei setzt alles daran, die Hintergründe dieser Tat so schnell wie möglich aufzuklären." Der Leiter der Direktion Kriminalität, Norbert Wagner, sagte nach dpa-Angaben über den Angreifer: "Er ist nach eigenen Angaben seit längeren Jahren arbeitslos und war von Beruf Maler und Lackierer" und lebte allein in seiner Wohnung. (luk/KNA/dpa)