Kardinal zeigte sich entsetzt über Zahl der ertrunkenen Flüchtlinge

Woelki: Mittelmeer sollte 'Totes Meer' heißen

Veröffentlicht am 06.11.2016 um 14:53 Uhr – Lesedauer: 
Flüchtlinge

Köln ‐ Über die zunehmende Zahl von ertrunkenen Flüchtlingen zeigte sich der Kölner Kardinal Woelki entsetzt. In einem Interview machte er einen ironischen Vorschlag für die Umbenennung des Mittelmeeres.

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Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat sich entsetzt über die zunehmende Zahl von ertrunkenen Flüchtlingen im Mittelmeer gezeigt. In diesem Jahr seien dort schon mehr Flüchtlinge gestorben als 2015, sagte der Erzbischof am Sonntag dem Kölner domradio. "Wir wissen von über 3.800 Ertrunkenen", so Woelki, "eine ganze Kleinstadt voller Menschen". Er sagte weiter: "Es wird dunkel in unserem christlichen Abendland, wenn wir all den Ertrunkenen nur noch hilflos die Augen zudrücken." Viele Menschen wollten und könnten das nicht mehr hören. Aber er gehöre zu denen, "die diese schreckliche Wahrheit niemals verschweigen oder einfach weggucken werden", betonte der Erzbischof.

Sichere Fluchtwege und legale Einreisemöglichkeiten

"Sollten wir das Mittelmeer nicht konsequenterweise zukünftig 'Totes Meer' nennen?", fragte Woelki ironisch. Er verlangte die Einrichtung sicherer Fluchtwege und legale Einreisemöglichkeiten. "Wir können Kriegsflüchtlinge und Schutz- und Asylsuchende doch nicht einfach Tag für Tag weiter ertrinken lassen", mahnte der Kardinal. "Eine gesamteuropäische Lösung für unser christliches Abendland stelle ich mir anders vor." (KNA)

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