Kölner Kardinal erinnert an 300.000 Wohnsitzlose

Woelki: Obdachlose in Deutschland nicht übersehen

Veröffentlicht am 07.08.2016 um 10:36 Uhr – Lesedauer: 
Soziales

Köln ‐ Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, erinnert daran, über 300.000 Obdachlose in Deutschland nicht zu übersehen. Christen hätten diesen Menschen gegenüber eine ganz besondere Pflicht.

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"Klar, gesetzlich haben wir das alles gut geregelt - niemand muss hier bei uns auf der Straße leben. Aber das Gesetz greift eben nicht, wenn das Leben völlig aus den Bahnen läuft", so der Kölner Erzbischof. Jeder Obdachlose habe seine ganz eigene Geschichte. Dabei seien Männer besonders betroffen, aber auch Frauen und Kinder und Jugendliche lebten unter Brücken oder schliefen nachts irgendwo in den Ecken von Einkaufspassagen.

"Arme Schlucker", Obdachlose, oft verächtlich als "Penner" bezeichnet, habe es schon immer gegeben, aber ebenso auch "bewundernswerte Menschen, die ihre Mitmenschen nicht im Regen stehen lassen", sagte der Kardinal. Er sei dankbar für Profis und auch die vielen Ehrenamtlichen, die sich für Notleidende engagieren. "Christen dürfen Obdachlose niemals übersehen", sagte Woelki. "Wo aber Obdachlosen tatkräftig und unbürokratisch geholfen wird, da öffnet sich der Himmel schon auf Erden." (KNA)

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Video: © Stefanie Rothermel/ifp München

Das entspricht einer Tagesration für wohnungslose Menschen in München, die Schwester Elisabeth tagtäglich an der Klosterpforte verteilt.