Der frühere Kölner Weihbischof steht seit August 2011 an der Spitze des Hauptstadtbistums; 2012 machte ihn Papst Benedikt XVI. zum Kardinal. Zuvor war Woelki acht Jahre lang Kölner Weihbischof.
Schon am späten Dienstagnachmittag hatte der Kölner " Express " von der Ernennung berichtet und sich dabei auf "rheinland-pfälzische Insider" bezogen. Das könnte ein Hinweis auf die dortige Landesregierung sein. Nach dem preußischen Konkordat, dem die Bischofswahl im Erzbistum Köln unterliegt, müssen formal die beiden Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nach Bedenken gegen einen möglichen neuen Oberhirten gefragt werden. Das Erzbistum Köln erstreckt sich territorial auf beide Bundesländer.
1985 zum Priester geweiht
Woelki wurde 1956 in Köln geboren und 1985 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Neuss und Ratingen sowie in der Militärseelsorge folgte 1990 die Ernennung zum Geheimsekretär von Meisner.
1997 übernahm Woelki die Leitung des Bonner Theologenkonvikts Collegium Albertinum. Im Jahr 2000 wurde er an der "Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz" in Rom, die von der Gemeinschaft Opus Dei geleitet wird, mit einer Arbeit zur Bedeutung der Gemeinde im Gefüge der Kirche promoviert. 2003 wurde er Weihbischof.
Die Deutsche Bischofskonferenz wählte ihn zu ihrem Caritas-Bischof, der besonders für soziale Fragen zuständig ist. Woelkis bischöflicher Wahlspruch lautet: "Wir sind Zeugen". (fxn/KNA)
Lebenslauf Rainer Maria Woelki
18.08.1956 geboren in Köln 1978-1983 Studium in Bonn und Freiburg 20.06.1984 Diakonenweihe14.06.1985 Priesterweihe in Köln 1985-1990 verschiedene seelsorgliche Aufgaben, zuletzt Kaplan an St. Josef, Ratingen 1990-1997 Kaplan und Sekretär von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner 1997-2003 Direktor des Collegium Albertinum, Bonn 21.11.1999 Kaplan Seiner Heiligkeit 30.03.2003 Bischofsweihe, Titularbischof von Scampa/Albanien
Weihbischof in Köln, zuständig für den Pastoralbezirk Nord 11.11.2003 Residierender Domkapitular 02.07.2011 Ernennung zum Erzbischof von Berlin, das Päpstliche Ernennungsschreiben und die Übersetzung 27.08.2011 Einführung als Erzbischof von Berlin 18.02.2012 Kardinalskreierung in Rom Titelkirche: San Giovanni Maria Vianney in Rom29.06.2012 Überreichung des Palliums 30.06.2012 Inbesitznahme der Titelkirche San Giovanni Maria Vianney; Mitglied der Kleruskongregation und im päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen
(Quelle: Erzbistum Berlin)
Hintergrund: Erzbistum Köln
Das Erzbistum Köln hat mit knapp 2,1 Millionen die größte Katholikenzahl in der Bundesrepublik. Zudem ist es mit einem derzeitigen Etat von 760 Millionen Euro die finanzstärkste deutsche Diözese. In sieben Stadt- und acht Kreisdekanaten liegen etwa 182 Seelsorgebereiche mit 546 Pfarreien. Dazu gehören etwa 800 Kirchen und Kapellen und rund 400 Filialkirchen, von denen etwa 600 unter Denkmalschutz stehen. Kardinal Joachim Meisner stand seit dem 12. Februar 1989 und damit 25 Jahre an der Spitze der Diözese. Erster Bischof in Köln war der heilige Maternus, dessen Wirken für die Jahre 313/314 belegt ist. Seit dem achten Jahrhundert ist Köln Erzbistum. Weltliche und geistliche Macht in einer Person vereinte im 11. Jahrhundert der heilige Bruno. Erzbischof Rainald von Dassel brachte 1164 die Gebeine der heiligen drei Könige von Mailand nach Köln. 1248 wurde der Grundstein für den gotischen Dom gelegt, der mehr als 600 Jahre später fertiggestellt wurde. (KNA)