Zahl der Abtreibungen geht weiter zurück
Verharrten die Zahlen der Abbrüche in den 90er Jahren zunächst um die 130.000, so erreichten sie 2001 den Höchststand von 134.964. Seit 2004 sinken die Werte stetig. Knapp drei Viertel (73 Prozent) der im Jahr 2015 betroffenen Frauen waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 16 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre. Rund 8 Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. Die unter 18-Jährigen hatten einen Anteil von 3 Prozent. Rund 39 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch keine Lebendgeburt.
Weiter hieß es, 96 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche seien nach der Beratungsregelung vorgenommen worden. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in 4 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (64 Prozent) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 19 Prozent wurde die sogenannten Abtreibungspille Mifegyne verwendet. Die Eingriffe erfolgten den Angaben der Behörde zufolge überwiegend ambulant - rund 78 Prozent in gynäkologischen Praxen und 19 Prozent ambulant im Krankenhaus. 7 Prozent der Frauen ließen den Eingriff in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten.
Mehr Abtreibungen zum Ende des Jahres
Mit Blick auf die jüngsten Quartalszahlen verzeichneten die Statistiker allerdings entgegen dem mehrjährigen Abwärtstrend eine steigende Zahl von Abtreibungen. Im vierten Quartal 2015 wurden rund 24.300 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, das waren 3,7 Prozent mehr als im vierten Quartal 2014. (KNA)
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