Im Zeichen der vier Türme

Veröffentlicht am 06.01.2015 um 23:21 Uhr – Von Gabriele Höfling – Lesedauer: 
Hauptfassade der Abteikirche von Münsterschwarzach.
Bild: © KNA
Abtei Münsterschwarzach

Bonn ‐ Die idyllische Lage zwischen kleinen Weinorten täuscht fast darüber hinweg, dass hier ein großer Orden mit vielen Betrieben angesiedelt ist. Bekanntestes Mitglied: Pater Anselm Grün.

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Der Konvent wurde um 780 zunächst als Frauenkloster gegründet, bevor 877 Benediktinermönche einzogen. Danach folgte eine lange und spannende Entwicklungsgeschichte mit Höhen und Tiefen. Wie viele andere Klöster entging Münsterschwarzach nicht dem Schicksaal der Säkularisation. 1803 wurde es vorübergehend aufgehoben. Seit 1914 sind die Mönche auch als Missionare in Afrika, Korea oder Südamerika tätig. Die heutige Abteikirche ist trotz der langen Klostergeschichte noch recht jung: Sie wurde erst 1935 bis 1938 erbaut, nachdem mehrere Vorgänger zerstört worden waren.

Die vier massiven Türme der Abtei sind schon von weitem sichtbar. Sie prägen das Erscheinungsbild der großen Klosteranlage und der ganzen Landschaft. Eine virtuelle Klosterführung im Internet verschafft den Besuchern einen ersten Eindruck.

Für die öko-begeisterten Besucher eröffnet sich im Bereich der regenerativen Energien ein wahres Technik-Eldorado. Holzenergie, Photovoltaik, Solar- und Windenergie sowie ein Wasserkraftwerk und eine Biogasanlage kommen im Kloster zum Einsatz und ermöglichen ihm eine autarke Energieversorgung.

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Video: © katholisch.de

Impressionen aus der Benediktinerabtei Münsterschwarzach

Hilfe für die Seele

Dahinter steht die Vision der Benediktiner, ein Leben in Einklang mit der Schöpfung zu führen und die Erde auch für die kommenden Generationen zu erhalten. Die Nutzung alternativer und erneuerbarer Energien spielt dabei eine zentrale Rolle.

Wie viele andere Klöster betreiben die Mönche ein Gästehaus und bieten ein vielfältiges und abwechslungsreiches Kursprogramm. Daneben wendet sich das Recollectio-Haus speziell an Priester, Ordensleute und kirchliche Mitarbeiter/innen, die geistliche oder psychotherapeutische Begleitung in Anspruch nehmen wollen. Leiter ist Wunibald Müller.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Jugendarbeit. Regelmäßig gibt es in dem Kloster eine Jugendvesper, in Oster- Pfingst- und Silvesterkursen können die jungen Leute gleich mehrere Tage Klosterluft schnuppern und sich mit ihrem Glauben auseinandersetzen. Man kann auch ein Berufspraktikum oder ein Freiwilliges Soziales Jahr in Münsterschwarzach absolvieren. Schließlich betreiben die Benediktiner eine eigene Schule, das staatlich anerkannte Egbert-Gymnasium.

In der Abtei wirkt unter anderem Anselm Grün, der Cellerar der Abtei. Er ist Autor zahlreicher Bücher, Kursleiter, Referent und geistlicher Begleiter. In regelmäßigem Abstand erscheinen die Münsterschwarzacher Kleinschriften im klostereigenen Vier-Türme-Verlag.

www.abtei-muensterschwarzach.de

Von Gabriele Höfling