"Tradition & Moderne"
Nach der völligen Zerstörung während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Kloster bereits 1694 wieder komplett aufgebaut. Im Jahr 1863 waren zum ersten Mal die Benediktiner die Hausherren im Kloster Beuron. Nach einer kurzen Unterbrechung während des Kulturkampfes expandierte die Abtei und musste nach und nach um einige Verwaltungs- und Schlafgebäude erweitert werden. Heute zählen rund 20 Abteien von der österreichischen Steiermark bis nach Dänemark zur beuronischen Benediktinerkongregation. Da diese Entwicklung von dem Stammkloster an der Donau ihren Ursprung nahm, wird es heute Erzabtei genannt.
Viele Kunstgegenstände der Abtei fielen der bewegten Geschichte zum Opfer. Erwähnenswert ist jedoch eine Pieta aus Lindenholz aus dem 15. Jahrhundert. Zu diesem Gnadenbild der Schmerzensmutter (also einer Darstellung Mariens mit dem gekreuzigten Jesus) sind die meisten der zahlreichen Pilger unterwegs, die jährlich nach Beuron kommen. Dem Gnadenbild zu Ehren wurde 1898 eine eigene Kapelle errichtet.
Lange Tradition des Schott-Messbuches
Unterbringungsmöglichkeiten gibt es sowohl in den Gästeflügeln der Gebäude als auch im klostereigenen Hotel. Darüber hinaus bietet die Erzabtei Beuron ein umfangreiches Fortbildungs- und Diskussionsprogramm: von Exerzitien für Priesteramtskandidaten über Meditationsseminare für Politiker bis hin zur "Holy Hour", einem monatlichen Gebetskreis für interessierte Jugendliche.
Eine große Tradition hat in der Erzabtei das Schott-Messbuch. Pater Anselm Schott, der als Benediktiner in Beuron lebte, überarbeitete das lateinische Messbuch und brachte die neue Fassung im Jahr 1884 heraus.
So verbinden sich Tradition und Gegenwart: Mittlerweile bieten die Benediktiner eine komplette Onlineausgabe des Messbuches auf ihrer Homepage an. Außerdem sind die Produkte aus dem Klostergarten über das Internet erhältlichund Interessierte können auch über das digitale Fürbitt- und Gästebuch mit den Mönchen in Kontakt treten.
Von Jens Ofiera