Sich in guten Händen wissen
Hospiz- und Palliativmedizin
Die Kirche setzt sich bereits seit Jahren für den Ausbau von palliativmedizinischer Versorgung ein, um allen Menschen ein würdevolles Sterben zu ermöglichen. Die Palliativmedizin kommt erst dann zum Tragen, wenn Krankheiten nicht mehr zur heilen sind. Sie soll die Lebensqualität am Lebensende durch "Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, richtiges Einschätzen von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art" verbessern (Weltgesundheitsorganisation). Angeboten wird die Palliativversorgung zum Beispiel in kirchlichen Einrichtungen wie stationären Hospizen und Pflegeheimen, aber auch bei ambulanten Hospizdiensten, die ein Sterben zuhause ermöglichen.
Sterbebegleitung
Neben der Schmerztherapie ist die menschliche Nähe für Sterbende besonders wichtig. Dort, wo Sterbende keine Familienangehörige haben oder sie nicht immer vor Ort sein können, gibt es die – zumeist ehrenamtlich tätigen – Sterbebegleiter. Der Einsatz der Helfer findet häufig im häuslichen Umfeld des Betroffenen, manchmal aber auch im stationären Hospiz oder im Krankenhaus statt. Um Menschen in dieser Lebensphase begleiten zu können, bedarf es allerdings einer guten und fachlich fundierten Qualifizierung. Die gibt es zum Beispiel durch zertifizierte Aus- und Fortbildungsseminare der Caritas oder Malteser.
Linktipp: "Die Hoffnung auf ein 'Danach' - Sterbebegleitung im Neusser Hospiz der Augustinerinnen"
Krankenseelsorge
Auch in den Pfarrgemeinden vor Ort leisten Haupt- und Ehrenamtliche wichtige Arbeit. Sie besuchen Kranke oder Sterbende zu Hause oder im Krankenhaus, um ihnen zu zeigen, dass sie auch in diesen schweren Stunden nicht alleine sind. Segnungen, das gemeinsame Gebet und seelsorgliche Gespräche sind ebenso möglich wie der Empfang der Sakramente. Dazu gehören vor allem die Beichte, die Kommunion und/oder die Krankensalbung. Ansprechpartner finden Sie auf den Internetseiten der zuständigen Pfarrgemeinden oder vor Ort im Pfarrbüro.
Krankenhausseelsorge
In den zahlreichen katholischen Krankenhäusern in Deutschland sind zudem hauptberufliche Seelsorger im Einsatz, die Sterbenden ebenfalls für seelsorgliche Gespräche und das Spenden der Sakramente zur Verfügung stehen. Die Seelsorger stehen dabei stets mit den Ärzten und dem Pflegepersonal im Dialog und sind für die Sterbenden genauso da wie für deren Angehörige. In vielen Diözesen ist die sogenannte "Kategorialseelsorge" an die entsprechende Pfarrgemeinde geknüpft, zu denen die Krankenhäuser gehören.
Dossier: Die letzten Dinge regeln
Vieles, was sich am Ende unseres Lebens abspielt, entzieht sich unserem Einfluss. Einiges lässt sich jedoch gut vorab regeln. Katholisch.de hat Tipps und Hilfen zur Todesfallvorsorge zusammengestellt.Krankensalbung
Wer an die Sakramente für Sterbende denkt, hat häufig zunächst die Krankensalbung vor Augen, die im Volksmund auch heute noch gerne "die letzte Ölung" genannt wird. Eigentlich ist das jedoch falsch, da sie, wie ihr Name schon sagt, in erster Linie eine Stärkung für Kranke sein soll. Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat man deshalb beschlossen, den Ritus und die Deutung des Sakraments zu erneuern. Dennoch wird die Krankensalbung auch heute noch bei Sterbenskranken gespendet, um deren Vertrauen in Gottes Barmherzigkeit zu stärken. Weil mit ihr zusätzlich die Sünden vergeben werden, kann sie nur von einem Priester gespendet werden. Für den Fall, dass ein Sterbender den Wunsch nach priesterlichem Beistand nicht mehr formulieren kann, bietet katholisch.de eine SOS-Notfallkarte an.
Beichte
Das Sakrament der Versöhnung, die Beichte, ist besonders für jene Menschen hilfreich, die vor dem Sterben etwas aus ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten haben. Oft haben sie schon bei einem Laienseelsorger oder einem freiwilligen Sterbebegleiter eine "Lebensbeichte" abgelegt. Auch wenn darin die alte kirchliche Tradition der Laienbeichte wieder auflebt, kann erst der Priester mit der sakramentalen Lossprechung die Sicherheit vermitteln, dass Gott die Schuld wirklich vergeben hat. Die Beichte kann – soweit der gesundheitliche Zustand es zulässt – auch Teil der Krankensalbung sein.
Linktipp: "Das Leben zur Sprache bringen - Die Vorbereitung auf die Beichte"
Letzte Kommunion
Das eigentliche Sterbesakrament ist die sogenannte "Wegzehrung", der Empfang der letzten Kommunion. Sie verbindet den sterbenden Menschen und seinen leidenden Leib mit dem Leib Jesu Christi, der für uns gestorben und auferstanden ist. So begleitet sie ihn auf dem Weg ins Jenseits. Die Sterbekommunion kann auch von Laien gespendet werden – und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Linktipp: "Leben und Brot teilen - Pater Anselm Grün über die Eucharistie"
Weitere Rituale
Auch wenn Diakone und Laien weder die Krankensalbung noch die Beichte spenden dürfen, können sie andere Segnungsrituale vornehmen – dem Sterbenden zum Beispiel ein Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnen oder ihn mit Weihwasser besprengen. Auch Segens- und Dankgebete können für den Sterbenden wie auf die Angehörigen ein Hoffnungszeichen sein.