Blick in andere Länder
Frankreich
Hier finanziert sich die Kirche zu drei Vierteln aus Spenden. Der Rest stammt aus einem freiwilligen Kulturbeitrag, etwa ein Prozent vom Einkommen der Kirchenmitglieder. Die finanzielle Situation ist daher angespannt: Oft verdienen Pfarrer weniger als den staatlich garantierten Mindestlohn.
Italien
In Italien kann der Steuerzahler einen Anteil seiner Steuerschuld entweder der Kirche oder humanitären Zwecken zugute kommen lassen. Die Höhe dieser Zuwendung wird alle drei Jahre mit dem Staat neu verhandelt. Beiträge zur Klerusbesoldung sind steuerlich absetzbar.
Österreich
In Österreich zahlen die Mitglieder einen Kirchenbeitrag: 1,1 Prozent ihres Einkommens. Die Kirchen ziehen diesen ohne Amtshilfe der Länder ein. Die katholische Kirche erhebt den Beitrag über die Pfarrgemeinden. Der restliche Finanzbedarf wird durch Spenden und Kollekten gedeckt.
USA
In den USA ist die Erhebung einer Kirchensteuer gesetzlich verboten. Die Kirche finanziert sich zur Hälfte aus Spenden. Über breit angelegte Fundraisingkampagnen spricht sie Sponsoren an. Weitere Mittel erhält die Kirche in den USA aus eigenen Erträgen ihres großen Vermögens.
Großbritannien
Kirche und Staat sind in Großbritannien noch relativ eng miteinander verflochten. Eine Enteignung der Kirchen wie in Frankreich und Deutschland hat es hier nie gegegeben, daher kann sie sich heute gut aus den Erträgen ihrer Vermögen, Spenden und Kollekten finanzieren.
Spanien
Auch hier können die Steuerzahler entscheiden, ob sie einen Steueranteil für soziale oder für kirchliche Zwecke spenden. Über 40 Prozent der Bevölkerung unterstützen damit die Kirche. Rund 30 Prozent der kirchlichen Ausgaben können so gedeckt werden. Die restlichen zwei Drittel schießt der Staat zu.
Niederlande
Rund 70 Prozent ihrer Einnahmen erhält die niederländische Kirche seit einigen Jahren aus einem freiwilligen Kirchenbeitrag, der Spenden und Sammlungen ergänzt. Kirchliche soziale Einrichtungen und Schulen fördert der niederländische Staat.