Mehrere hunderttausend Dollar erschlichen

Dreister Betrug: Ordensmann gibt sich als Adeliger und Arzt aus

Veröffentlicht am 03.09.2024 um 11:27 Uhr – Lesedauer: 

New York ‐ Luxus-Urlaub, Shoppingtrips und Schönheits-OPs – ein Kapuzinerpater soll sich mit dreisten Lügen Spenden erschlichen haben. Dabei nutzte er ein ausgeklügeltes System. Nun nahm ihn die Polizei fest.

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Ein New Yorker Kapuziner soll sich über Jahre als Arzt und Mitglied der Königshäuser von Sachsen-Coburg-Gotha und Sonderburg-Glücksburg ausgegeben haben. Wie das Portal "Zenit" am Montag berichtet, nahmen amerikanische Behörden den Ordensmann Pawel Bielecki Mitte August in New York fest. Sie werfen ihm Betrug mit einer gefälschten Wohltätigkeitsorganisation vor.

US-Staatsanwalt Damian Williams sagte laut einer Mitteilung der New Yorker Polizei: "Pawel Bielecki nutzte seine Position als Mönch aus, um das Vertrauen der Opfer im ganzen Land zu gewinnen und ihnen Hunderttausende von Dollar zu stehlen." Er soll demnach in Radiosendungen und Podcasts behauptet haben, eine medizinische Klinik in Beirut zu betreiben. Bielecki gab an, in dieser Klinik als katholischer Priester und Arzt, Christen im Nahen Osten zu helfen. Bei manchen dieser Auftritte habe er vorgegeben, im Libanon zu sein. Laut Polizei habe er jedoch seit Jahren die USA nicht verlassen.

Schönheits-OPs und Shoppingtouren

Der Geistliche soll zwischen 2016 und 2019 dazu aufgefordert haben, Schecks mit dem Betreff "Fr. Paul Bielecki's Mission" direkt an sein Provinzialat zu schicken. Später gründete er eine gemeinnützige Organisation unter der Adresse seines Klosters in New York. Zudem soll Bielecki Crowdfunding- und Zahlungsdienste für den Empfang von Spenden genutzt haben. Insgesamt sollen so mehrere hundertausend Dollar zusammengekommen sein.

Das Geld soll der Pater für die Mitgliedschaft in einer Luxusfitnessstudio-Kette, Schönheitsoperationen wie Fettabsaugungen, Reisen, Shoppingtouren und Restaurantbesuche ausgegeben haben. Nun drohen dem Geistlichen bis zu 40 Jahre Haft in den USA. Die zuständige Kapuzinerprovinz drückte ihre Bestürzung über die Vorfälle aus und bekräftigte mit den Behörden zusammenzuarbeiten. (ben)