Hospiz und Trauer
Seelsorger sprechen mit den Sterbenden über ihre aktuelle Situation und über das, was ihnen bevorsteht – auch mit Blick auf das, was nach dem Tod kommen mag. Die Betroffenen sind in der Regel unheilbar erkrankt, und das kann jede Altersgruppe betreffen. Dadurch wird jedes Gespräch zu einem individuellen Ereignis für die Seelsorger: Ein 30-jähriger Krebspatient bedarf einer anderen pastoralen Betreuung als ein 90-Jähriger, dessen Organe versagen. Die Seelsorger zeigen aber auch den Angehörigen Wege auf, mit den Sterbenden umzugehen.
In den Erinnerungen der Hinterbliebenen leben die Verstorbenen weiter. Nach deren Tod begleiten die Seelsorger die Angehörigen in der Trauer, helfen, den Verlust zu verarbeiten, und unterstützen auch in Organisatorischem, zum Beispiel rund um die Bestattung. In manchen Krankenhäusern werden Trauergruppen für Kinder angeboten, die Geschwister oder Eltern verloren haben. Diese Seelsorge wird zunehmend nachgefragt, weshalb einige Bistümer inzwischen eine Ausbildung für Angestellte im Gesundheitswesen zum Hospizbegleiter anbieten, damit sie nicht nur medizinisch helfen können, sondern auch ihren persönlichen Umgang mit Patienten und Angehörigen verbessern.
Für die hauptamtliche katholische Seelsorge ist die Trauerbegleitung Teil der Hospizarbeit. Im ehrenamtlichen Bereich wird vor allem letztere sehr vielseitig betrieben. Sie ist organisiert im Deutschen Hospiz- und PalliativVerband. Er vertritt die Belange schwerstkranker und sterbender Menschen in Gesundheitswesen und Politik und ist Dachverband zahlreicher Ortsvereine. In Regensburg wurde 2011 die Palliativ- und Hospizakademie gegründet, die Fortbildungen für Ärzte und Pflegepersonal, aber auch Seelsorger und psychosoziale Dienste anbietet. (skn)