Sport
Gerade wenn beim Sport Hundertstelsekunden oder einzelne Wertungspunkte über Sieg und Niederlage entscheiden, wenn Sportler unter zu großem Leistungsdruck stehen oder nicht damit klarkommen, dass ihnen trotz größter Anstrengung nur der undankbare vierte Platz oder durch Schiedsrichter-Irrtum ein Wettkampfsieg verwehrt bleibt, sind Sportseelsorger gefragt.
Die katholische Sportlerseelsorge in Deutschland ist dezentral organisiert. Mit über 500.000 Mitgliedern ist der katholische Bundesverband für Breiten- und Leistungssport DJK weitverzweigt aufgestellt. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise arbeiten der evangelische Arbeitskreis "Kirche und Sport" und die DJK eng zusammen. Darüber hinaus bieten viele Bistümer eigene Sportseelsorger an.
Drei Fußballstadien (Schalke, Frankfurt, Olympiastadion Berlin) verfügen über eigene Kapellen, in weiteren gibt es Pläne oder Überlegungen dazu. Die dortigen Pfarrer kümmern sich um Fans, die das Bedürfnis nach Beistand haben, feiern ökumenische Gottesdienste und sind auch für die Stadionangestellten zuständig. Außerhalb von Spieltagen führen sie unter anderem Taufen durch und schließen Ehen im Stadion – für so manchen Fußballfan ein großes Anliegen.
Die Seelsorger haben auch die Aufgabe, die Sportler zu Fair-play anzuhalten und ihre Vorbildfunktion hervorzuheben. Sportseelsorge ist in Deutschland aber nicht nur Sache der katholischen und evangelischen Kirche. Mit Organisationen wie "Athleten in Aktion" von Campus für Christus und "Sportler ruft Sportler" helfen auch Laien mit: christliche Sportler, die Gottesdienste bei Sportevents organisieren, andere Sportler betreuen und Gemeinden zu sportmissionarischem Denken und Handeln ermuntern. (skn)