Neuer Bischof für Regensburg
Denn der Trierer Theologieprofessor ist in Regensburg kein Unbekannter und seit Jahrzehnten Begleiter und Weggefährte seines Vorgängers Bischof Gerhard Ludwig Müller. Umso erfreuter zeigte sich das Bistum am Mittag und dankte Papst Benedikt XVI. für seine Entscheidung.
Der Theologe hatte in seiner Heimatstadt München bereits bei Müller Dogmatik studiert und war seit 1992 Wissenschaftlicher Assistent des späteren Bischofs, als dieser den Lehrstuhl an der Ludwig-Maximilians-Universität innehatte. Seither hatten beide immer wieder miteinander zu tun, auch wenn der berufliche Weg Voderholzers zunächst aus Bayern wegführte. So wechselte er nach seiner Habilitation im Jahr 2004 an die Schweizer Universität Fribourg, wo er ein Jahr lang Präsident des Departements für Glaubens- und Religionswissenschaft und Philosophie war.
Im Jahr 2005 wurde er ordentlicher Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät in Trier, wo er bis heute lehrt. Er gilt als Experte für Henri de Lubac, einen französischen Kardinal und Jesuiten. Seinen Weg nach Regensburg fand Voderholzer schließlich im Jahr 2008, wo er gemeinsam mit Bischof Müller das Papst-Benedikt-Institut gründete und seither leitet.
Der Papstkenner
Selbst leidenschaftlicher Sammler der Schriften Joseph Ratzingers unterstützt Voderholzer Gerhard Ludwig Müller bei der Erfassung der gesammelten Werke des heutigen Papstes. Er gilt als einer der besten Kenner der Theologie Joseph Ratzingers. Seit rund 30 Jahren befasst sich der Dogmatiker mit dessen Schriften und hatte schon vor Gründung des Instituts eine umfangreiche Sammlung an Vorträgen, Ansprachen, Gästebucheinträgen in seinem Privathaus zusammengetragen.
Seit September ist Voderholzer außerdem Leiter des Privathauses Papst Benedikts XVI. in Pentling im Landkreis Regensburg. Dort wollte das Kirchenoberhaupt eigentlich seinen Ruhestand verbringen, seit September steht es als Begegnungsstätte interessierten Besuchern offen. Kein Wunder, dass Voderholzer seine Ernennung zum Regensburger Bischof als Kontinuität in seinem Leben erlebt:
"Papst Benedikt hat mir zuerst die Herausgabe seiner gesammelten Schriften anvertraut, dann die Leitung der theologischen Begegnungsstätte in seinem Wohnhaus in Pentling und nun auch das Kostbarste, das es gibt, nämlich die Menschen im Bistum Regensburg", sagte der Theologe der Mittelbayerischen Zeitung am Donnerstag.
Werdegang
Geboren am 9. Oktober 1959 in München.Studium der Philosophie und Theologie in München. 1987 Priesterweihe in Freising. 1987 bis 1991 Kaplan. 1992 bis 2001 Assistent am Lehrstuhl für Dogmatik an der Universität München. 1997 Promotion. 2003 bis 2005 Oberassistent und später Präsident am Departement für Glaubens- und Religionswissenschaft und Philosophie in Fribourg (Schweiz). Seit 2005 Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Trier. Seit dem 6. Dezember 2012 Bischof von Regensburg.Janina Mogendorf