Julius II. und Leo X.
Am 21. Februar 1513 stirbt mit Julius II. der Papst, ohne den Michelangelo nie die Decke der Sixtinischen Kapelle ausgemalt hätte. Als selbstgefälligen, machtbesessenen Fürsten einer verweltlichten Kurie, der auch vor Ränken und Gewalt nicht zurückscheut, um seine politischen Herrschaftsziele zu erreichen, kritisiert ihn Erasmus von Rotterdam. Deutlich positiver fällt dessen Urteil hingegen über den Medici-Papst Leo X. aus, Julius’ direkten Nachfolger. Die Amtszeiten beider Päpste sind einerseits geprägt von einem außergewöhnlichen Bewusstsein für Kultur, andererseits aber auch durch ein komplexes politisches Machtgefüge in Italien und Europa, Missstände der Kirche und die beginnende Reformation. Die Historische Woche 2013 in der Katholischen Akademie Bayern nahm unter dem Titel „Julius II. und Leo X. – Renaissancefürsten als Nachfolger Petri“ Strukturmerkmale und Entwicklungen dieser Zeit in den Blick, die sich in jenem Jahr des Papstwechsels vor genau 500 Jahren verdichten.