Gregory Collins leitet die Gemeinschaft in Jerusalem seit fünf Jahren

Abt der Dormitio-Abtei tritt zurück

Veröffentlicht am 22.06.2016 um 11:22 Uhr – Lesedauer: 
Bild: © KNA
Orden

Jerusalem ‐ Gregory Collins, Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem, tritt mit Wirkung zum kommenden Mittwoch von seinem Amt zurück. Der Ire, der seit 2011 die Gemeinschaft leitet, nannte keine Gründe für den Rücktritt.

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Er habe "nach Gebet und reiflicher Überlegung" den Abtpräses der Kongregation um die Annahme seiner Rücktrittsbitte gebeten, so Collins. Seine knapp fünfjährige Amtszeit sei mit vielen Schwierigkeiten, aber auch mit vielen Momenten der Freude verbunden gewesen. Collins kündigte an, sich zunächst für eine mehrmonatige Auszeit in die Abtei Egmond in den Niederlanden zurückzuziehen, bevor er im Januar 2017 dauerhaft in sein irisches Professkloster, die Abtei Glenstal, zurückkehren werde. Bereits im November hatte Collins mehrere Monate im Ausland verbracht und diese Auszeit mit den Belastungen durch die gehäuften Anschlägen und Attacken auf die Gemeinschaft und ihre Einrichtungen begründet.

Die Leitung der Benediktinergemeinschaft bis zur Ernennung eines neuen Abtes übernimmt gemäß der Verfassung der Klaustralprior der Dormitio, Ralph Greis, wie Klostersprecher Nikodemus Schnabel in Jerusalem erklärte. Informationen über das weitere Vorgehen werde es erst nach der für Ende August geplanten außerordentlichen Visitation durch den Abtpräses der zuständigen Kongregation geben. Im Namen der Mönche dankte Schnabel Collins für seine Amtszeit und äußerte Respekt für dessen Entscheidung. Er bat ferner um Verständnis, dass die Gemeinschaft zunächst intern das Gespräch suchen werde.

Die deutschsprachige Benediktinerabtei der Dormitio gehört als Blickfang zur Silhouette Jerusalems. Der Bau des Klosters auf dem Zionsberg am Rande der Altstadt begann im März 1906. Es befindet sich dort, wo nach kirchlicher Überlieferung das Letzte Abendmahl Jesu und die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel stattfanden. Seine Entstehung verdankt das Kloster einem Besuch von Kaiser Wilhelm II. in Jerusalem. (KNA)

Stichwort: Dormitio-Abtei in Jerusalem

Die deutschsprachige Benediktinerabtei der Dormitio gehört als Blickfang zur Silhouette Jerusalems. Der Bau des Klosters auf dem Zionsberg am Rande der Altstadt begann im März 1906. Es befindet sich dort, wo nach kirchlicher Überlieferung das Letzte Abendmahl Jesu und die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel stattfanden. Seine Entstehung verdankt das Kloster einem Besuch von Kaiser Wilhelm II. in Jerusalem. Im Oktober 1898 nahm er an der Einweihung der evangelischen Erlöserkirche teil. Auf konfessionelle Ausgewogenheit bedacht, kaufte er auch ein Grundstück, das er dem Deutschen Verein vom Heiligen Land überließ. Acht Jahre später trafen die ersten drei Mönche aus der süddeutschen Abtei Beuron ein und begannen mit dem Bau eines Klosters, das an "Mariä Heimgang" (lateinisch: "Dormitio Mariae") erinnern sollte. 1910 wurde die Kirche geweiht, das Kloster 1926 zur Abtei erhoben. (KNA)