Dabei klingt das Rezept so simpel: Sobald die Menschen bessere Chancen in ihrer Heimat sehen, riskieren sie nicht mehr die Flucht und bleiben gerne im fernen Afrika, so eine gängige These. Dazu benötigen sie dort Aussicht auf einen Job, auf gerechte Löhne und faire Preise. Der Ist-Zustand sieht anders aus.
"Viel zu lange hat Europa den afrikanischen Kontinent mit ausgebeutet." Diese Kritik stammt nicht von einem linken Globalisierungsgegner, sondern von Entwicklungsminister Gerd Müller. Der CSU-Politiker weiter: "Nun wundern wir uns, wenn die Menschen in Afrika keine Chancen mehr für sich sehen und zu uns kommen wollen."
Fairtrade verbessert das Leben von Kleinbauern
Gleichzeitig zeigen sich in Deutschland mehr Konsumenten offen für bewusstes Einkaufen. Und greifen dafür auch mal tiefer in die Tasche, jedenfalls wenn sie es sich leisten können. Ethisch korrekt gehandelte Produkte gelten hier und da plötzlich als "chic" und boomen.
Allein die letzte Jahresbilanz der Organisation TransFair weist eine Steigerung um 23 Prozent aus, bei einem Umsatz von 654 Millionen Euro. Nächste Woche kommen die neuen Zahlen auf den Tisch. Bananen und Blumen, Kakao und Kaffee mit FairTrade-Siegel gibt es längst nicht mehr nur in Weltläden oder bei Pfarrfesten, sondern auch im Supermarktregal. Jeden Tag ein bisschen fairer.