Diözese Limburg legt Finanzbericht vor

Auf dem Weg der Transparenz

Veröffentlicht am 17.07.2015 um 12:09 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Limburg

Limburg ‐ Die Diözese Limburg hat ihren Finanzbericht für 2014 vorgestellt. Demnach ist das Finanzvolumen der Körperschaft "Bistum Limburg" auf rund 967 Millionen Euro gestiegen. Einen Schwerpunkt der Investitionen machte die Pastoral aus.

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Insgesamt 802 Millionen Euro sind im Anlagevermögen des Bistums gebunden. Dieses sei dazu bestimmt, den Zielen des Bistums langfristig zu dienen, so der Finanzdezernent des Bistums, Gordon Sobbeck. Er verwies in diesem Zusammenhang auf wichtige pastorale Schwerpunkte und auf eine Zukunftsvorsorge angesichts langfristig strukturell deutlich sinkender Erträge aus der Kirchensteuer. Dem Vermögen des Bistums stehen laut Sobbeck wesentliche Verpflichtungen und Vorsorgepositionen gegenüber. So etwa ein Versorgungsfonds im Umfang von 205 Millionen Euro zur Sicherung der Altersversorgungsansprüche von Geistlichen, kirchlichen Beamten und Pfarrhaushälterinnen.

Die Bilanzsumme der Körperschaft "Limburger Domkapitel" zum Jahresende 2014 weist rund 4,7 Millionen Euro auf und ist gleichfalls größtenteils im Anlagevermögen gebunden. Die Summe der laufenden Erträge wird in dem Finanzbericht mit rund 2,1 Millionen Euro beziffert, die der laufenden Aufwendungen mit knapp 1,8 Millionen Euro, etwa für die Betreuung und Ausbildung des Limburger Domchores.

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Die Kirchen in Deutschland finanzieren sich weitgehend über die Kirchensteuer. Was aber passiert mit der Abgabe? Und warum gibt es die Kirchensteuer überhaupt? Fragen, die das Dossier beantwortet.

Die Bilanzsumme der "Schulstiftung" wuchs laut Finanzbericht durch eine Zustiftung des Bistums in Höhe von 10 Millionen Euro auf fast 42 Millionen Euro an. Dazu hieß es, das Bistum sehe sich verpflichtet, auch durch die katholischen Schulen hinein in die Gesellschaft zu wirken.

Nach dem Skandal um das Finanzgebaren des zurückgetretenen Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst hatte das Bistum vor einem Jahr mit der Veröffentlichung der jeweiligen Jahresabschlüsse für 2013 erstmals seine Vermögensverhältnisse und die des Domkapitels und der Schulstiftung publik gemacht. Die neuerliche Veröffentlichung der Jahresabschlüsse mache deutlich, so die Bistumsleitung, dass man den Weg der Transparenz in Finanz- und Vermögensangelegenheiten konsequent weitergegangen sei und weitergehen werde.

Im vergangenen April hatte das Bistum auch die Jahresabschlüsse 2012 und 2013 des Limburger Bischöflichen Stuhls vorgelegt. Daraus ging hervor, dass bei der Errichtung des 31,3 Millionen Euro teuren Bischofshauses auf dem Domberg zu Limburg rund 4 Millionen Euro verpufften, weil die Aufwendung dieser Summe nicht zu einem substanziellen Gegenwert führte. Wie das Bistum jetzt ankündigte, soll der Jahresabschluss 2014 des Bischöflichen Stuhls "nach Erstellung, externer Prüfung und Beratung in den zuständigen Gremien" ebenfalls offengelegt werden. (KNA)