Franziskus beendet die erste Etappe seiner Lateinamerikareise und fliegt nach Bolivien

Auf Wiedersehen Ecuador – Hallo Bolivien

Veröffentlicht am 08.07.2015 um 20:36 Uhr – Von Gabriele Höfling – Lesedauer: 
Papstreise

Quito/Bonn ‐ Am Mittwochabend hat der Papst die erste Etappe seiner Lateinamerika-Reise in Ecuador beendet und ist nach Bolivien weitergereist. Auch die kommenden Tage dürften für Franziskus und seine Delegation ereignisreich werden.

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Auch der letzte Tag in Ecuador hatte noch einmal Potential für symbolträchtige Bilder: So besuchte ein Altenheim der Mutter-Teresa-Schwestern in Quito. Die Frauen schenkten ihm eine bunte Halskette aus Blumen, die der Papst sogleich umlegte.

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Bei einem Treffen mit Ordensleuten später am Tag wich der Pontifex vom Protokoll ab, indem er erstmals auf der Reise sein Manuskript zur Seite legte und frei auf Spanisch sprach. Er improvisierte fast die komplette Rede. "Ich habe eine Rede vorbereitet, aber ich habe keine Lust, sie euch vorzulesen", so der 78-Jährige. In einer sehr persönlich gehaltenen spontanen Ansprache warnte er dann vor "geistlichem Alzheimer", also einer Vergessenheit gegenüber der christlichen Botschaft.  

Franziskus spricht in seiner Muttersprache

Beobachter hatten eigentlich schon früher damit gerechnet, dass der spontane Papst so handeln würde; schließlich ist die erste Auslandsreise, in deren Verlauf Franziskus durchgehend seine Muttersprache Spanisch spricht. Doch die ersten sechs Reden der Reise trug Franziskus ohne größere Abweichungen vor.    

Auch die kommenden Tage in Bolivien dürften für ihn und seine Delegation ereignisreich werden. Bis Freitag stehen eine große Messe unter freiem Himmel in der Stadt Santa Cruz de la Sierra an, eine Rede beim Zweiten Welttreffen der Volksbewegungen sowie ein Besuch der berüchtigten Gefangenensiedlung "Palmasola" auf dem Programm des Papstes.

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Zunächst wird Franziskus in dem Andenland jedoch heute Abend gegen 22.45 Uhr deutscher Zeit von Staatspräsident Evo Morales empfangen – auf dem Flughafen Flughafen El Alto, der auf über 4.000 Meter Höhe liegt. Die dünnere Luft dürfte dem Papst, der nur noch einen Lungenflügel hat, durchaus zu schaffen machen. Mit Blick auf die Gesundheit des 78-Jährigen hatte Morales bereits angekündigt, seine Begrüßungsrede von 15 auf fünf Minuten zu verkürzen. Schon im Vorfeld war bekannt geworden, dass während der Aufenthalts in der Stadt La Paz im Papamobil ein Sauerstoffgerät bereitliegt.

Gegner des Papstbesuchs haben derweil über Facebook einen besonderen Protest angekündigt: In der sogenannten "Kurve des Todes" haben sich rund 800 Teilnehmer über das soziale Netzwerk zu einer Protest-Party verabredet.

Straße ist berüchtigt wegen vieler Unfälle

Die Kurve auf der Straße, die den Flughafen von El Alto und La Paz verbindet, ist wegen vieler Unfälle berüchtigt. Auf dem benachbarten Felsvorsprung gibt es immer wieder religiöse Zeremonien und Opfergaben. Papst Franziskus wollte die Stelle am späten Mittwochabend deutscher Zeit bei seinem Transport von Flughafen El Alto nach La Paz passieren. Die Polizei kündigte an, das Gelände weiträumig gegen Proteste abzusperren.

Angenehm und harmonisch dürfte für Franziskus dagegen das Frühstück am Donnerstagmorgen werden: Das wird er aller Voraussicht nach zusammen mit Boliviens eigentlich schwer krankem Kardinal Julio Terrazas Sandoval einnehmen. Dessen Zustand habe sich soweit gebessert, dass er das Krankenhaus für den Papstbesuch vorübergehend verlassen könne, berichteten örtliche Medien. (mit Material von KNA)

Papst, Plätzchen und Protest

Mit Bolivien erwartet den Papst ein durch und durch katholisches Land, das jedoch mit einigen Problemen zu kämpfen hat. Ausufernder Drogenhandel ist nur eines davon.
Von Gabriele Höfling