Aufbruch nach Neuzelle
Eine Vorhut aus vier Mönchen des niederösterreichischen Stifts Heiligenkreuz ist am Sonntagmorgen in das Kloster Neuzelle im Bistum Görlitz aufgebrochen. Das teilte das Stift Heiligenkreuz auf seiner Facebook-Seite mit. Die vier Mönche hätten die Aufgabe, mit der geplanten Wiederbesiedelung von Neuzelle zu beginnen; Prior der Gemeinschaft werde Pater Simeon sein.
Der Abt von Heiligenkreuz, Maximilian Heim, habe den Mönchen für die Reise und für den Beginn der Wiederbesiedelung den Segen gegeben, hieß es weiter. "Für uns ist es einerseits schwer, vier Mitbrüder ziehen zu lassen, gleichzeitig ist es aber eine Freude und ein hoffnungsvolles Zeichen, dass in unserer Zeit ein Kloster wieder neu besiedelt wird und ein geistliches Zentrum neu belebt wird", so die niederösterreichische Abtei. Wenn alles gut gehe, würden in den kommenden Monaten weitere Mönche nach Neuzelle gesandt und im September kommenden Jahres das "Priorat Neuzelle" kanonisch errichtet.
Landesregierung unterstützt den "Neustart" des Klosters
Die Mitglieder der Vorhut sind nach Angaben des Stifts Heiligenkreuz außer Pater Simeon, der zuvor auch Prior in Heiligenkreuz war, Pater Kilian Müller als Ökonom, Pater Philemon Dollinger als Religionslehrer für die örtlichen Schulen sowie Pater Aloysius Maria Florian Zierl, der sich um Haushalt und Sakristei kümmern wird.
Die vor rund 200 Jahren verstaatlichte Klosteranlage bei Frankfurt/Oder bleibt auch nach der Wiederbesiedelung im Besitz der landeseigenen Stiftung Stift Neuzelle. Die Landesregierung unterstützt den "Neustart" des Klosters, der vom Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt angeregt wurde. Neuzelles Architektur gilt als nördlichstes Beispiel süddeutschen und böhmischen Barocks in Europa. Die 1268 vom Markgrafen Heinrich dem Erlauchten gestiftete Klosteranlage zieht jährlich rund 120.000 Besucher an. Im vergangenen November hatte die Abtei Heiligenkreuz entschieden, 2018 bis zu acht Mönche nach Neuzelle zu entsenden. (stz)
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