Bischofskonferenz veröffentlicht Botschaft zum China-Solidaritätstag

Bald Einigung mit China wegen Bischofsernennungen?

Veröffentlicht am 18.05.2017 um 12:59 Uhr – Lesedauer: 
Kirche

Bonn ‐ Zum China-Solidaritätstag am 24. Mai ruft Weltkirche-Bischof Ludwig Schick zum Gebet auf. Nach seinen Angaben stehen die Verhandlungen des Vatikan mit Peking kurz vor einem entscheidenden Durchbruch.

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Die deutschen Bischöfe rufen zum Gebet für die Freiheit der Kirche in China auf. Derzeit zeichne sich ein Konsens zwischen dem Heiligen Stuhl und der chinesischen Regierung ab, erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, am Donnerstag. Ein Übereinkommen im Hinblick auf Bischofsernennungen könnte "sich als ein Meilenstein auf dem Weg zur Lösung von anderen noch ausstehenden Fragen erweisen". Das Thema betreffe nicht allein die katholische Kirche, sondern alle in China präsenten Religionsgemeinschaften.

Wallfahrt zu Marienheiligtum

Anlass des Appells ist ein China-Solidaritätstag der katholischen Kirche, der jährlich am 24. Mai begangen wird. An diesem Datum findet eine Wallfahrt zum Marienheiligtum Sheshan bei Shanghai statt. Der begleitende internationale Gebetstag geht auf eine Initiative von Benedikt XVI. (2005-2013) zurück.

Kinder haben sich vor einem Altar in einer katholischen Kirche in China für ein Gruppenfoto aufgestellt.
Bild: ©privat

Die Religionsfreiheit in China ist eingeschränkt - Gemeindeleben findet in eingeschränktem Rahmen dennoch statt. Hier haben sich die Teilnehmer eines Kindersommerkurses in der kleinen katholischen Gemeinde Dong Liulu in in der nordchinesischen Provinz Hebei versammelt.

Zu den offenen Fragen gehört laut Schick der Umgang mit den mehr als 30 gültig geweihten katholischen Bischöfen in China, denen die staatliche Anerkennung fehlt. Darüber hinaus sei zu klären, wie mit den Bischöfen verfahren werde, die ohne Zustimmung des Heiligen Stuhls geweiht wurden. Die Möglichkeit, den Glauben in Wort und Schrift sowie durch entsprechende Medien zu verbreiten, Schulen zu gründen oder als Religionsgemeinschaft eigenen Besitz zu haben, bezeichnete der Erzbischof als "weitere Punkte für die Verhandlungen mit dem Staat in China".

13 Millionen Katholiken

In China leben laut Schätzungen mindestens 13 Millionen Katholiken unter rund 1,3 Milliarden Bewohnern. Neben einer regimenahen und staatlich zugelassenen "Patriotischen Vereinigung" von Katholiken besteht eine Untergrundkirche, die den Papst als ihren maßgeblichen Bezugspunkt sieht. Gegen deren Mitglieder kommt es regelmäßig zu staatlichen Sanktionen. (KNA)

Linktipp: Religionsausübung in China weiter eingeschränkt

Im Osten Chinas werden neuerdings Kameras auf Kanzeln installiert um die Gläubigen zu überwachen. Und seit dem Wochenende geht die Einschränkung der Religionsfreiheit der Muslime noch weiter.