Bayern beschließt Kreuze in allen Dienstgebäuden
Das bayerische Kabinett hat am Dienstag in München das Aufhängen von Kreuzen in Dienstgebäuden des Freistaats beschlossen. So soll künftig jeweils im Eingangsbereich ein Kreuz als "sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland" angebracht werden, wie die Staatskanzlei mitteilte.
Dafür hat der Ministerrat eine Änderung der allgemeinen Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaats beschlossen. Über diese muss nicht im Landtag abgestimmt werden, wie eine Sprecherin der Staatskanzlei auf Anfrage sagte. Die nun getroffene Verpflichtung gelte ab 1. Juni. Gemeinden, Landkreisen und Bezirken werde empfohlen, entsprechend zu verfahren.
Symbol bayerischer Identität und Lebensart
Das Kreuz sei grundlegendes Symbol "unserer bayerischen Identität und Lebensart", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Es stehe für elementare Werte wie Nächstenliebe, Menschenwürde und Toleranz. Im Anschluss an die Sitzung brachte Söder auch ein Kreuz im Eingangsbereich der Bayerischen Staatskanzlei an.
In jeder Behörde des Freistaats ein sichtbares Kreuz anbringen lassen zu wollen, hatte der Ministerpräsident in der vergangenen Woche angekündigt. Bei seiner ersten Regierungserklärung vor dem Bayerischen Landtag in München bezeichnete Söder die christlich-abendländische Prägung Bayerns als Humus einer vitalen Gesellschaft.
Bereits Ende Februar hatte sich Söder mehr Kreuze in öffentlichen Gebäuden gewünscht. "Kreuze abhängen ärgert mich deswegen, weil sie nicht nur Zeichen einer Konfession sind, sondern ein Grundbestandteil unserer Menschenwürde", sagte er damals. (tmg/KNA)