Würzburger Bischof hält Einladung nach Aschaffenburg für unglücklich

Bedenken gegen Tebartz-van Elst-Auftritt

Veröffentlicht am 09.03.2016 um 17:15 Uhr – Lesedauer: 
Bild: © KNA
Kirche

Würzburg ‐ Ende April soll Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst beim Kongress "Freude am Glauben" in Aschaffenburg sprechen. Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann hält die Einladung wegen der Reaktionen der Gläubigen für sehr unglücklich.

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Tebartz-van Elst soll am 24. April beim Kongress "Freude am Glauben" sprechen, der vom "Forum Deutscher Katholiken" veranstaltet wird. Aschaffenburg liegt im Bistum Würzburg. Hofmann selbst habe mit dem zurückgetretenen Bischof von Limburg Kontakt aufgenommen und ihn angeregt, die Teilnahme zu überdenken, so der Sprecher weiter. Auch den Organisatoren des Kongresses habe er seine Bedenken mitgeteilt. Von dem geplanten Auftritt habe der Würzburger Bischof "erst durch die Presse Kenntnis bekommen".

Laut Medienberichten hat die Einladung von Tebartz-van Elst in Aschaffenburger Katholikenkreisen Unmut ausgelöst. In lokalen Zeitungen gab es dazu auch viele kritische Leserbriefe. Nach Angaben seines Sprechers wurde Bischof Hofmann bei der aktuellen Visitation im Landkreis Aschaffenburg mehrfach nach seiner Position dazu gefragt.

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Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wurde im Dezember 2014 zum Delegaten im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung ernannt.

Tebartz-van Elst soll zum Thema "Auf der Suche nach einer Verkündigung der Verlässlichkeit" sprechen. Er ist eingeladen in seiner neuen Funktion als Delegat im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung, wo er für Katechese zuständig ist.

Das "Forum Deutscher Katholiken" versteht sich als lockerer Zusammenschluss "papst- und kirchentreuer Katholiken". Zu der dreitägigen Veranstaltung sind weitere deutsche Bischöfe angekündigt, darunter der Kölner Alterzbischof Kardinal Joachim Meisner und der Freiburger Erzbischof Stephan Burger. Hofmann selbst soll den Eröffnungsgottesdienst halten.

Tebartz-van Elst ist seit Dezember 2014 an der römischen Kurie tätig. Im Oktober 2013 hatte Papst Franziskus nach heftiger öffentlicher Kritik an der Amtsführung und an den hohen Baukosten des Limburger Bischofssitzes den Rücktritt von Tebartz-van Elst als Diözesanbischof angenommen. (KNA)