Bischof Williamson droht der Rauswurf
Wenn Williamson seinen "Internet-Feldzug" gegen die Bruderschaft und ihren Generaloberen fortsetze, so werde "eine Trennung von der Bruderschaft unvermeidlich". Der Bischof habe sich mit seinen «"kruden Ideen ins Abseits manövriert". Es sei eine Tragödie, dass Williamson die Autorität des Generaloberen der Bruderschaft Bernard Fellay seit Jahren nicht mehr anerkenne.
Williamson war von den Beratungen des Generalkapitels der Piusbruderschaft im Juli zeitweise ausgeschlossen worden. Er gilt als scharfer Gegner einer Annäherung mit dem Vatikan. Seit mehr als zwei Jahren findet ein Austausch zwischen Rom und den Piusbrüdern über eine Überwindung theologischer Streitpunkte statt. Seit Frühjahr stecken die Gespräche jedoch in einer Sackgasse. Dabei geht es vor allem um die Anerkennung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) und seiner Beschlüsse zur Religionsfreiheit und zur Liturgiereform.
Nun hat Richard Williamson Einspruch gegen einen Strafbefehl wegen Volksverhetzung eingelegt. Das bestätigte ein Sprecher des Amtsgerichts Regensburg am Montag. Die Frist war am Freitagabend abgelaufen. Mit einer mündlichen Hauptverhandlung sei im kommenden Jahr zu rechnen. Den neuen Strafbefehl mit einer Geldstrafe in Höhe von 100 Tagessätzen hatte das Gericht Anfang Oktober erlassen.
Williamson hatte 2008 in einem in Zaitzkofen bei Regensburg geführten Interview mit einem schwedischen Fernsehsender die Zahl der von den Nazis ermordeten Juden auf höchstens 300.000 beziffert und die Existenz von Gaskammern bestritten. Er steht deshalb in Deutschland wegen Volksverhetzung vor Gericht.