Koch: Papstschreiben ist Angebot der Orientierung und Reflexion

Bischöfe beraten weiter über "Amoris laetitia"

Veröffentlicht am 29.12.2016 um 13:30 Uhr – Lesedauer: 
Bischöfe beraten weiter über "Amoris laetitia"
Bild: © KNA
Kirche

Bonn ‐ Zur Weihnachtszeit gehört das Fest der Heiligen Familie. Familienbischof Heiner Koch erinnerte deshalb an das Papstschreiben nach der Synode. Die deutschen Bischöfe werden sich weiter damit befassen.

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Die deutschen katholischen Bischöfe wollen in den kommenden Wochen weiter über das Schreiben "Amoris laetitia" von Papst Franziskus zu Ehe und Familie beraten. Das kündigte der Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Berlins Erzbischof Heiner Koch, mit Blick auf das Fest der Heiligen Familie an diesem Freitag an. Zuletzt hatte es neue Spekulationen über ein mögliches gemeinsames Hirtenwort der Bischöfe zu dem Schreiben gegeben, in dem es unter anderem um die Seelsorge für wiederverheiratete Geschiedene geht.

"Amoris laetitia" geht allerdings weit über dieses kontroverse Thema hinaus. Koch würdigte das Schreiben als ein Angebot der Orientierung und Reflexion für all jene, "die sich darum bemühen, ihrer Verantwortung in Ehe und Familie gerecht zu werden". Beispielhaft verwies Koch auf Formulierungen wie: "Die Familie muss immer der Ort sein, von dem jemand, der etwas Gutes im Leben erreicht hat, weiß, dass man es dort mit ihm feiern wird."

Drei wichtige Worte in der Familie

Der Familienbischof lobte besonders "die lebensnahen und konkreten Hinweise", die Franziskus Familien mit auf ihren Weg gebe. Als weiteres Beispiel zitierte Koch den Papst mit den Worten: "In der Familie ist es nötig, drei Worte zu gebrauchen. Ich will es wiederholen. Drei Worte: "darf ich?", "danke" und "entschuldige"."

Natürlich passe nicht jeder Hinweis "für jede und jeden in der jeweiligen Lebenssituation", räumte Koch ein. "Aber wer auch immer das Fest der Heiligen Familie zum Anlass nimmt, einmal in 'Amoris laetitia' nachzulesen, wird etwas für sich und die eigene Familie mitnehmen können."

Das im 19. Jahrhundert entstandene Fest der Heiligen Familie stellt Maria, Josef und Jesus in den Mittelpunkt und will an den Wert familiären Zusammenlebens erinnern. Ausnahmsweise wird es diesmal an einem Freitag begangen, 2017 wird es wieder an einem Sonntag gefeiert, am 31. Dezember. (KNA)

Von heiligen und anderen Familien

Die "Heilige Familie" im "Haus Nazareth" hat sich als Idealbild von Familie in vielen Köpfen verankert. Das kommt nicht von ungefähr. Die katholische Kirche förderte die Verehrung der "Heiligen Familie" seit dem 19. Jahrhundert.