Bistum Magdeburg weist AfD-Vorwurf zurück
Das Bistum Magdeburg hat Vorwürfe der AfD am Auftreten der Diözese gegenüber der Partei zurückgewiesen. Als Anwalt für christliche Werte sei die Kirche verpflichtet, sich für Menschenwürde, Achtung, Toleranz und Solidarität zu engagieren. Die Kirche sei stets an der Seite der Ausgegrenzten und setze sich für eine offene und pluralistische Gesellschaft ein, heißt es in einer Stellungnahme des Bistums. Wer jedoch versuche, "Kirche auf den privaten Raum zurückzudrängen, hat weder Kirche noch Leben aus dem Glauben verstanden".
AfD-Politiker kündigt Kirchenaustritt an
Zuvor hatte der stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Sachsen-Anhalt, Tobias Rausch, in einer Pressemitteilung seinen Austritt aus der evangelischen Kirche angekündigt. Zur Begründung warf er den Kirchen in dem Bundesland eine "unglaubwürdige Vertretung" vor.
In der Erklärung kritisiert die AfD-Fraktion zudem, beide großen Kirchen sowie kirchliche Vereine grenzten die AfD in der Gesellschaft immer stärker aus. So hätten die evangelische mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann und der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige sich "einem offiziellen Bündnis gegen die AfD angeschlossen". Zudem habe die Diakonie Mitteldeutschland angekündigt, keine Spenden der AfD mehr annehmen zu wollen.
AfD will Kirchenvertreter zu Gespräch einladen
Der AfD-Fraktionsvorsitzende Oliver Kirchner warf den Kirchen überdies vor, "offiziell angemeldete Demonstrationen der AfD durch Glockengeläut zu stören". Zugleich kündigte die Fraktion an, Kirchenvertreter zu einem informellen Gespräch in den Landtag einzuladen. Dazu heißt es in der Stellungnahme des Bistums Magdeburg, für politische Gespräche sei als Bevollmächtigter des Bischofs das Katholische Büro unter der Leitung von Stephan Rether zuständig. Dort liege bisher noch kein Gesprächswunsch vor. (gho/KNA)