"Böhmermann wünscht Glück und gute Anwälte"
Die Zeichnung zeigt einen Bischof, der gerade am Computer eine Predigt verfasst. Seine Sekretärin schaut durch die Tür, das Telefon in der Hand, und sagt: "Ich weiß, ich soll Sie beim Predigtschreiben nicht stören. Aber da ist ein Herr Böhmermann dran, der wünscht Ihnen viel Glück und gute Anwälte, wenn Sie über die Situation der Christen in der Türkei predigen." Bis zum frühen Sonntagmorgen wurde die Zeichnung nach Angaben des Bistums auf Facebook von mehr als 113.000 Menschen gesehen, 780 Nutzer hatten sie geteilt; auf Twitter war sie 100 Mal retweetet und von über 9.200 Menschen aufgerufen worden.
Der Pressesprecher des Bistums Münster, Stephan Kronenburg, ist von den vielen Reaktionen auf die Karikatur begeistert: "Dass wir damit so viele Menschen erreichen, wie das ansonsten nur den wirklich großen Playern in den Sozialen Netzwerken gelingt, ist fantastisch", schrieb er am Sonntag in einer Pressemitteilung des Bistums. Die Karikatur sei am Freitag zum richtigen Zeitpunkt gekommen und ihre Aussage habe offenbar genau den Nerv der "Netzgemeinde" getroffen. Was ihn besonders freut, ist die Art, wie die Zeichnung kommentiert wurde: "Erfreulicherweise wurde nicht – wie das ansonsten in Sozialen Netzwerken auch oft der Fall ist – gepöbelt, sondern ganz ernsthaft über verschiedene Fragen diskutiert: Was darf Satire? Wie ist die Entscheidung der Bundesregierung zu bewerten? Was tut die Kirche, um Christen in der Türkei zu unterstützen?" Dieses Beispiel ermutige das Bistum Münster, ihr Engagement in den Sozialen Netzwerken zu verstärken und "mit den Menschen dort in Kommunikation und Kontakt zu treten, wo sie sind." (jhe)