Katholisch.de erklärt Begriffe und Traditionen rund um Ostern

Das höchste Fest

Veröffentlicht am 26.03.2016 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 
Kirchenjahr

Bonn ‐ Ostern ist das älteste und höchste Fest im Kirchenjahr. Das Fest ist mit einem reichen Brauchtum verbunden. Katholisch.de erklärt wichtige Begriffe und Traditionen rund um Ostern - vom Ostertermin bis zum Osterei.

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Ostertermin

Der Termin des Osterfestes richtet sich nach dem jüdischen Passahfest, das jeweils am Tag des ersten Frühlingsvollmonds gefeiert wird. Ostern - das hat das Erste Konzil von Nizäa im Jahr 325 festgeschrieben - ist jeweils am Sonntag danach. Das Osterfest und alle Feste, die von Ostern abhängig sind - also Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Dreifaltigkeitssonntag und Fronleichnam - werden deshalb bewegliche Feste genannt. Das früheste Osterdatum ist der 22. März, das letztmögliche der 25. April. Die orthodoxen Kirchen richten sich nach dem Julianischen Kalender, weswegen ihr Ostertermin bis zu fünf Wochen von dem der lateinischen Kirche abweichen kann.

Osternacht

In der Nacht zwischen Karsamstag und Ostersonntag feiern Christen die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Die Osternacht wird, ebenso wie die Heilige Nacht vom 24. auf den 25. Dezember, als "nox sacratissima" ("heiligste Nacht") bezeichnet. Die Feier, die am späten Abend vor dem Osterfest oder am frühen Ostermorgen stattfinden kann, beginnt außerhalb der Kirche mit einem Osterfeuer, an dem die Osterkerze entzündet wird. Die Osterkerze wird mit dem Ruf "Lumen Christi" ("Licht Christi") in die dunkle Kirche getragen, danach stimmt der Priester oder Diakon einen feierlichen Lobgesang an, das Exsultet. Zuvor schon entzünden die Gläubigen ihre Kerzen am Licht der Osterkerze. Im anschließenden Wortgottesdienst folgen zunächst mindestens drei Lesungen aus dem Alten Testament, darunter der Bericht aus dem alttestamentlichen Buch Exodus vom Zug der Israeliten durch das Rote Meer und der damit verbundenen Befreiung aus der Sklaverei. Unter Glockengeläut wird das Gloria gesungen, das Tagesgebet gesprochen und nach der Osterepistel das Halleluja angestimmt. Es folgt das Evangelium von der Auferstehung Jesu Christi. Nach der Predigt findet die Tauffeier statt, an deren Ende die Gläubigen ihr Taufbekenntnis erneuern und mit dem geweihten Wasser besprengt werden. Höhepunkt und Abschluss der Osternachtliturgie ist die anschließende Eucharistiefeier, der in manchen Kirchen das Fastenbrechen folgt. Sowohl Ostern wie Weihnachten sind liturgisch durch die Lichtsymbolik geprägt.

Linktipp: Christus ist auferstanden

Schokoeier, Osternest, Osterhase - was den meisten wahrscheinlich zuerst in den Kopf kommt, wenn es um Ostern geht, das hat nur herzlich wenig mit dem zu tun, worum es den Christen bei dem höchsten Fest im Kirchenjahr eigentlich geht.

Osterfeuer

Zu Beginn der liturgischen Feier der Osternacht wird ein Osterfeuer entfacht, an dem die Osterkerze entzündet wird. Osterfeuer heißt aber auch das Feuer, das im Rahmen des Brauchtums meist am Ostersamstag entzündet wird. Beide Feuer stehen im Zusammenhang mit der österlichen Lichtsymbolik in der Liturgie ("Ich bin das Licht der Welt", Joh 8,12), die den Sieg des Lebens über den Tod anzeigt.

Ostern

An Ostern feiern Christen die Auferstehung Jesu Christi. Es ist das älteste und höchste Fest im Kirchenjahr. Liturgischer Höhepunkt ist die Feier der Osternacht zwischen Karsamstag und Ostersonntag. Das Osterfest ist aus dem jüdischen Passahfest hervorgegangen, an dem die Juden die Befreiung der Israeliten aus ägyptischer Gefangenschaft feiern. Viele Sprachen haben den aramäischen Namen dieses jüdischen Festes für das Osterfest übernommen. Der wohl älteste literarische Beleg für Ostern findet sich beim Kirchenlehrer Beda Venerabilis (647-735) mit "Eostro". Seit dem Ersten Konzil von Nizäa im Jahr 325 wird Ostern am Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond gefeiert. Da die orthodoxe Kirche der Kalenderreform unter Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 nicht folgte, feiern Ost und West zumeist an unterschiedlichen Tagen. Im Zusammenhang mit Ostern gibt es zahlreiche Bräuche. Der bekannteste ist, bemalte Eier zu verschenken.

Auferstehung

Jesu Auferstehung am dritten Tag nach seinem Tod am Kreuz ist die zentrale und grundlegende Aussage des christlichen Glaubens. Die Begegnungen der Frauen und Jünger mit dem Auferstandenen (Mk 16,9-14; Lk 24,13-35; Joh 21,1-14) bezeugen, dass Gott Jesus nicht im Tod gelassen, sondern ihn zum neuen Leben in Gott auferweckt hat. Der Grund für den Glauben an die Auferstehung ist der Auferstandene selbst. In der Auferstehung Jesu gründet die Hoffnung der Christen auf die Auferstehung aller Toten.

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Video: © katholisch.de

Was bedeutet Auferstehung? Ein Beitrag der Serie "Katholisch für Anfänger".

Osterkerze

Die Osterkerze ist eine große, häufig schön verzierte Kerze, die bei der Feier der Osternacht am Osterfeuer vor der Kirche entzündet wird. Während der Osterzeit, die bis Pfingsten dauert, steht die Osterkerze im Altarraum und wird während der Gottesdienste entzündet. Danach soll sie als österliches Symbol beim Taufbrunnen oder in der Taufkapelle aufgestellt werden. Um die Verbindung von Ostern und Taufe auszudrücken, werden bei der Taufe die Taufkerzen der Neugetauften an der Osterkerze entzündet.

Osterei

Das Ei ist in den meisten Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. An Ostern soll es Zeichen dafür sein, dass durch die Auferstehung neues Leben möglich wird. Das "klassische" Osterei ist gekocht und bunt gefärbt.

Buchtipp: Katholisch A-Z

Die Inhalte dieses Artikels sind dem Buch "Katholisch A-Z. Das Handlexikon" von Manfred Becker-Huberti und Ulrich Lota entnommen.