Untersuchung wegen Finanzierung der Wohnung von Kardinal Bertone

Der Vatikan ermittelt

Veröffentlicht am 31.03.2016 um 15:30 Uhr – Lesedauer: 
Der Vatikan ermittelt
Bild: © KNA
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Der Vorwurf wiegt schwer: 400.000 Euro, die eigentlich für ein Krankenaus bestimmt waren, sollen für die Renovierung der Wohnung von Kardinal Bertone zweckentfremdet worden sein. Nun ermittelt der Vatikan - allerdings nicht gegen Bertone.

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Den beiden - Giuseppe Profiti und Massimo Spina - wird vorgeworfen, 400.000 Euro, die für das Hospital bestimmt waren, für die Renovierung der Kardinalswohnung zweckentfremdet zu haben.

Wohnung nahe Gästehaus Santa Marta

Kardinal Bertone hatte schon zuvor erklärt, der Beitrag zur Renovierung seiner 300-Quadratmeter-Wohnung im Vatikan sei ohne sein Wissen aus Mitteln der Stiftung der päpstlichen Klinik "Bambino Gesu" erfolgt. Der Zuschuss war durch ein Enthüllungsbuch bekanntgeworden. Danach tauschte der Vatikan den Stiftungsvorstand komplett aus.

Bertone war von 2006 bis Oktober 2013 Kardinalstaatssekretär und damit einer der engsten Mitarbeiter von Papst Benedikt XVI. (2005-2013). Er wohnt in der Nähe des vatikanischen Gästehauses Santa Marta, wo Papst Franziskus residiert. Nach eigenen Angaben lebt der Kardinal mit drei Ordensfrauen, die ihm den Haushalt führen. (KNA)

Linktipp: Bertone überweist 150.000 Euro an Kinderklinik

Kardinal Bertone reagiert im Skandal um die Renovierung seines Appartements mit einer Geldzahlung. Diese sei jedoch keine Entschädigung. Die vatikanische Kinderklinik hatte angeblich ohne Bertones Kenntnis die Arbeiten an der Wohnung mitfinanziert.