Deutschland gegen den Trend
"Während die weltweiten Waffenverkäufe wenigstens leicht sinken, gehört ausgerechnet Deutschland zu den Ländern, die im Jahr 2014 ihre Rüstungsexporte um fast 10 Prozent gesteigert haben", so Kampagnensprecherin und pax-christi-Generalsekretärin Christine Hoffmann.
Bundesrepublik steigert Waffenausfuhren
Laut Angaben von Sipri gingen die weltweiten Waffenverkäufe im vergangenen Jahr zum vierten Mal in Folge zurück. Die 100 größten Rüstungshersteller setzten demnach 401 Milliarden US-Dollar (365 Milliarden Euro) um, etwa 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Entgegen dem allgemeinen Trend stieg der Umfang der deutschen Waffenverkäufe um 9,4 Prozent. Das führen die Forscher vor allem auf wachsende Umsätze des Konzerns ThyssenKrupp zurück. Dieser habe im vergangenen Jahr Rüstungsmaterial im Wert von 2,3 Milliarden US-Dollar (2,1 Milliarden Euro) verkauft.
Auch Rheinmetall und ThyssenKrupp gehörten zu den "Profiteuren" von Krisen und Kriegen, so die "Aktion Aufschrei". Die Kampagne, der unter anderem die Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt angehören, forderte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) auf, die Ausfuhren aus Deutschland stärker zu beschränken.
Rüstungsexportbericht wird Donnerstag veröffentlicht
Ähnlich äußerte sich auch der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover. Er kritisierte vor allem den Export von Waffen nach Saudi-Arabien. Damit würden Waffen in ein Land ausgeführt, "das den Terrorismus unterstützt"I, sagte Meister der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). Die beiden großen Kirchen in Deutschland wollen am Donnerstag ihren Rüstungsexportbericht vorstellen. (KNA)