Es dauert eine Weile, bis man versteht, warum ihre kindlich verspielte Heldin von Panikattacken heimgesucht wird. Ausgerechnet im Aufzug, dem klassischen Ort für unvorhergesehene Luftnot, erweist sich die Mittdreißigerin mehr als entspannt. Als sie auf dem Weg zum Bürojob darin stecken bleibt, wirkt sie nicht etwa nervös, sondern ist nur gelangweilt.
Um die Zeit zu überbrücken, verwickelt sie den Mann am ausgelösten Alarmknopf in indiskrete Gespräche und ist sichtlich erstaunt, als er nicht mitspielen mag. Umso mehr nimmt sie die Krise ihres nörgelnden Arbeitskollegen mit. Eines Morgens ist der weg. Weil er drohte, aus dem Fenster zu springen, ließ ihn der Chef in die Psychiatrie einliefern. Danach lösen sich bei der von Laura Tonke mit umwerfender Lust an der Verweigerung von Erwartungen gespielten Hedi die Gewissheiten des Alltags urplötzlich auf. Und das, obwohl sie auf den ersten Blick ein harmonisches Leben mit Mann und Sohn führt.