Dom soll vor Böllern geschützt werden
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hatte die frühere Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner am Mittwoch berichtet, die Jahresschlussmesse im Kölner Dom sei durch den Lärm von Böllern und Raketen massiv gestört worden, die schon zu dieser Zeit am benachbarten Bahnhofsvorplatz gezündet wurden. Schock-Werner hatte den Gottesdienst am Silvesterabend um 18:30 Uhr selbst besucht. Gegenüber der Zeitung sagte sie weiter, sie habe zeitweise Angst gehabt, dass unter den Besuchern Panik ausbreche.
Fenster des Doms rot erleuchtet
"Immer wieder war das Nordfenster des Doms rot erleuchtet, weil Rakete auf Rakete dagegen flog", sagte sie. Diese Situation habe gezeigt, dass die Polizei die Lage schon zu diesem frühen Zeitpunkt nicht mehr unter Kontrolle gehabt habe. Auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hatte gegenüber der Bild-Zeitung gesagt, es seien während seiner Predigt laute Böllerschüsse zu hören gewesen, über die er sich geärgert habe.
Der Kölner Dompropst Bachner wies nun darauf hin, dass es am Kölner Dom schon länger Vandalismus gebe. So würde etwa gegen das Bauwerk uriniert. "Damit diese Probleme nicht noch zunehmen müssen wir dringend überlegen, wie wir diesen Auswüchsen Einhalt gebieten können", erklärt Bachner. Schock-Werner hatte der FAZ gesagt, dass die Bronzeportale des Doms mit einem Überzug aus Wachs geschützt seien, der sie unter anderem unempfindlich gegenüber Urin mache. Diese Schutzschicht schmelze jedoch ab, wenn ein brennender Gegenstand dagegen geschleudert werde.
Bachner: Opfer stehen im Vordergrund
In seiner Erklärung vom Freitag betonte Bachner gleichzeitig, dass für ihn nach den Misshandlungen von Frauen in der Silvesternacht die Opfer im Vordergrund stünden. Nun müsse vor allem überlegt werden, wie man ihnen helfen und verhindern könne, dass sich solche Ereignisse wiederholten. "Der Dom und seine Sicherheit sind mir ein Herzensanliegen, aber dennoch gilt: Erst die Menschen, dann das Bauwerk", so Bachner. (gho)