Dombauhütten sollen Teil des Welterbes werden
Die Dombauhütten Europas möchten ihr Handwerk von der Unesco als immaterielles Weltkulturerbe anerkennen lassen. Es gehe um die Bewahrung von 800 Jahre alten Handwerkstechniken, sagte der Vorsitzende der Europäischen Vereinigung der Dombaumeister, Wolfgang Zehetner, am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Wien. Die Steinmetzarbeit sei das erste Handwerk gewesen, in dessen Folge sich dann viele Zünfte entwickelt hätten, betonte der Wiener Dombaumeister. Die Hütten bewahrten etwa die ursprüngliche Tradition, Figuren und Maßwerke mit Hand und Meißel aus dem Stein zu schlagen.
Anerkennung als Kulturerbe: Straßburg macht es vor
Laut Zehetner müssen die rund 15 europäischen Dom- und Münsterbauhütten in den verschiedenen Ländern jeweils bei der nationalen Unesco-Kommission eine Anerkennung als immaterielles Kulturerbe erreichen. Der Dombauhütte im französischen Straßburg sie dies bereits gelungen. In Deutschland bereiteten sich die Dombauhütten in Köln, Ulm und Freiburg gemeinsam darauf vor, einen entsprechenden Antrag zu formulieren.
Die Unesco fördert seit 2003 - zusätzlich zum materiellen Erbe wie etwa Baudenkmälern - den Erhalt von Alltagskulturen und lebendigen Traditionen, Wissen und Fertigkeiten. Inzwischen sind der entsprechenden UN-Konvention mehr als 170 Staaten beigetreten. Deutschland ist seit 2013 dabei. Fördergelder sind mit dem Welterbetitel aber nicht verbunden. Zehetner sieht mit dem Status bessere Möglichkeiten, gegenüber staatlichen Stellen die Bedeutung des traditionellen Handwerks in den Dombauhütten deutlich zu machen. Die Dombaumeister kritisieren einen anhaltenden Rückgang öffentlicher Fördermittel. Es drohe ein Verlust der überlieferten Handwerkstechniken, so Zehetner. (KNA)