Dreister Betrug: Polizei stoppt falsche Kardinäle
Die italienische Polizei hat eine international tätige Betrügerbande festgenommen, die sich unter anderem als Kardinäle und Vatikanmitarbeiter ausgaben. 7 Festnahmen und 27 Ermittlungsverfahren wegen nationalen und internationalen Betrugs, Dokumentenfälschung und Geldwäsche meldet die Zeitung "Messaggero" (Freitag) als Ergebnis der seit März 2017 laufenden Ermittlungen.
Die falschen Bankiers, Kardinäle und Finanzexperten verübten demnach 23 Betrugsfälle, etwa vermeintlich Gewinn versprechende Geldanlagen in vatikanische und luxemburgische Fonds sowie Handel mit gefälschten Kunstwerken. Zudem gab es in Italien und im Ausland 45 versuchte Betrügereien in Millionenhöhe.
Immer wieder falsche Priester und Bischöfe
Bei Hausdurchsuchungen in Rom, Bologna, Grosseto, Modena, Novara und Brescia entdeckten die Ermittler neben drei Millionen Euro Falschgeld auch gefälschte Zertifikate für vatikanische Goldbarren und einen Talar zur Verkleidung als Geistlicher. Visitenkarten und Dokumente belegen, dass sich die Betrüger etwa als Übersetzer im Vatikan, als Pater, Vatikan-Berater oder Mitarbeiter eines ethnologischen Museums des Vatikan ausgaben. In Rom beschlagnahmten die Ermittler zudem ein dem Barockmaler Bernardo Cavallino (1616-1656) zugeschriebenes, gefälschtes Verkündigungsgemälde nebst falschem Echtheitszertifikat, das den Wert auf 600.000 Euro schätzte.
Immer wieder treten Betrüger als Priester oder Bischöfe auf, um sich mit dem Vertrauenvorschuss der Kirche Vorteile zu erschleichen. In Frankreich stand der Serientäter Edmond "Don" Romano vor einer Woche zum 24. Mal vor Gericht. Kurz zuvor versuchte ein als Priester verkleideter Mann mit drei Kilogramm Heroin im Gepäck am römischen Flughafen Fiumicino einzureisen. Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen. (bod/KNA)