"Ein großer Tag für Polen"
Am Montag hatte Papst Franziskus in Rom angekündigt, am 27. April seine beiden nicht unmittelbaren Vorgänger heiligzusprechen. Johannes XXIII., der das Zweite Vatikanische Konzil einberufen hatte, war von 1958 bis 1963 Papst, der Pole Johannes Paul II. von 1978 bis 2005.
Polens Ministerpräsident Donald Tusk bekundete seine Hoffnung auf eine Teilnahme vieler Polen an der Heiligsprechungsmesse im Vatikan. "Ich werde alles dafür tun, damit alle unterstützt werden, die an diesem Tag in Rom sein wollen", so der rechtsliberale Politiker
Auch der langjährige Sekretär von Johannes Paul II. und heutige Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz begrüßte die gemeinsame Heiligsprechung beider Päpste. "Wir haben zwei Päpste des Konzils: der Erste berief das Konzil ein, der Zweite führte die Beschlüsse des Konzils bis zum Ende aus", erklärte er am Montag im staatlichen polnischen Radio.
Schutzpatron für den Weltjugendtag
Der Danziger Erzbischof Slawoj Leszek Glodz nannte den Heiligsprechungstermin am sogenannten Barmherzigkeitssonntag "sehr gut aus vielen Gründen". Johannes Paul II. habe das Kirchenfest selbst eingeführt. Zudem sei kurz nach Ostern bereits Frühling und damit eine bessere Zeit für Pilger als etwa im Winter, so der Erzbischof. Auch blieben noch mehrere Monate für eine geistliche Vorbereitung.
Das Warschauer "Zentrum der Gedanken von Johannes Paul II." will die Katholiken der Hauptstadt von Dienstag an mit der Kampagne "Wir können alle heilig sein" auf die Kanonisierungen einstimmen. Plakate sollen dafür werben, im Alltag ehrlich, einfühlsam und aufmerksam gegenüber anderen Menschen zu sein.
Johannes Paul II. ist der 31. Pole, der heiliggesprochen wird. Nach den Worten des Sprechers der Polnischen Bischofskonferenz, Jozef Kloch, gewinnt die Kirche damit auch einen Schutzpatron für den Weltjugendtag 2016 in Krakau. Die Heiligsprechung des polnischen Papstes wird damit in Rekordzeit abschlossen sein. Seliggesprochen wurde er 2011, nur sechs Jahre nach seinem Tod. (meu/KNA/dpa)