Ein Mann mit Erfahrung
Der 74-jährige Geistliche wurde im vergangenen Herbst vom damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, als Leiter der Prüfungskommission zu möglichen Verfehlungen rund um Bauprojekte im Bistum Limburg eingesetzt. Ihre Aufgabe war es, Kosten, Finanzierung und Entscheidungswege rund um die Bauprojekte auf dem Limburger Domberg zu klären. Vor wenigen Wochen wurde der Prüfbericht der Kommission an Papst Franziskus übergeben.
Zudem war Grothe 2009 von der Kleruskongregation zum Visitator des Internationalen Hilfswerks "Kirche in Not" ernannt worden. Mit dieser Untersuchung kam der Vatikan einer Bitte des Hilfswerks um Beratung in kirchenrechtlich-organisatorischen Fragen nach. Seit 2011 ist "Kirche in Not" eine Stiftung Päpstlichen Rechts.
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Rücktritt kaum zu erwarten
In knapp zwei Wochen erreicht der erfahrene Geistliche die für Bischöfe vorgeschriebene Altersgrenze von 75 Jahren. Dass sein Rücktrittsgesuch, das er dann dem Papst anbieten muss, pünktlich angenommen wird, ist mit der neuen Aufgabe kaum zu erwarten.
Manfred Grothe wurde am 4. April 1939 in Warburg geboren. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Münster, Paderborn und München folgte 1967 die Priesterweihe. Grothe war zunächst Vikar und Religionslehrer, ab 1972 Diözesanpräses der Paderborner Kolpingsfamilie. 1978 wechselte er ins Generalvikariat des Erzbistums, wo er 1982 die Leitung der Hauptabteilung Finanzen übernahm und 1991 stellvertretender Generalvikar wurde. 2003 wurde er Generalvikar. Im Jahr darauf folgte die Bischofsweihe.
Zur Vorgeschichte
Papst Franziskus hatte am Mittwoch den Amtsverzicht Bischof Tebartz-van Elsts angenommen. Dieser wird demnach nicht nach Limburg zurückkehren. In der Diözese Limburg sei es zu einer Situation gekommen, in der eine fruchtbare Ausübung des bischöflichen Amtes durch Tebartz-van Elst verhindert werde, heißt es zur Begründung. Vorausgegangen ware ein jahrelanger Konflikt im Bistum, der im Sommer 2013 in der Debatte um Kosten für das Diözesane Zentrum in Limburg eskalierte. Am 20. Oktober 2013 hatte Tebartz-van Elst dem Heiligen Stuhl seinen Rücktritt angeboten. Drei Tage später verordnete Papst Franziskus ihm eine vorläufige Auszeit außerhalb der Diözese. (mog/KNA)