Das Engagement von Pfarreien und Klöstern im Überblick

Ein Netz aus Hilfe

Veröffentlicht am 08.09.2015 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 
Deutschland

Bonn ‐ Papst Franziskus rief am Sonntag jede katholische Einrichtung Europas auf, eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. Schon am Tag danach haben sich viele deutsche Bistümer zu Wort gemeldet. Katholisch.de sammelt die Informationen aus den Diözesen.

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Erzbistum Köln

Nach Angaben des Kölner Weihbischofs Ansgar Puff sind im Erzbistum Köln bisher insgesamt rund 100 kirchliche Wohnungen an Flüchtlinge vermittelt worden, bei weiteren 30 sei dies geplant. Hinzu kämen zwei größere Projekte in einem ehemaligen Kloster und in einer Pfarrgemeinde. Die Wohnungsbaugesellschaften, an denen die Diözese beteiligt ist, müssten auf Anweisung von Kardinal Rainer Maria Woelki "bei jeder Neuvermietung zuerst prüfen, ob man an Flüchtlingsfamilien oder auch an einzelne Flüchtlinge vermieten kann". 

Bistum Würzburg

Bis zu 300 Flüchtlinge sind derzeit kurzfristig im Mutterhaus der Erlöserschwestern in Würzburg, im Technikum-Hotel der Diözese Würzburg und in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach untergebracht. Für längerfristige Unterbringung stehen bereits mehrere Pfarrhäuser sowie Gemeindeeinrichtungen bereit.

Bistum Osnabrück

Die Diözese werde ihren Aufruf an die Gemeinden vom Herbst 2014 wiederholen, kündigte Bistumssprecher Hermann Haarmann an. Darüber hinaus würden Privatpersonen angefragt, leerstehende Zimmer und Wohnungen für Asylsuchende anzubieten.

Flüchtlinge am Münchener Hauptbahnhof
Bild: ©KNA

Ankommende Flüchtlinge am Münchener Hauptbahnhof.

Bistum Limburg

Im Bistum Limburg werden 30 Gebäude von Flüchtlingen genutzt, darunter ein Studentenwohnheim, ein ehemaliges Schulgebäude und ein Gästehaus mit 18 Plätzen. Zudem haben nach Bistumsangaben bislang rund 250 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in kirchlichen Einrichtungen Obdach gefunden.

Erzbistum München-Freising

Rund 1.000 Flüchtlinge sind bisher in kirchlichen Gebäuden untergebracht. Zudem hatte Kardinal Reinhard Marx, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, schon vor zwei Wochen alle Kirchengemeinden angeschrieben und um weitere Hilfe gebeten.

Erzbistum Freiburg

Der Papstaufruf sei von vielen Kirchengemeinden im Südwesten bereits umgesetzt, erklärt Bistumssprecher Robert Eberle. Laut Homepge des Bistums werden bereits mehr als zwanzig Pfarrhäuser, ehemalige Schwesternhäuser und andere Gebäude von sozialen Einrichtungen und Orden als Wohnheime für Flüchtlinge genutzt. Zudem biete das Bistum Grundstücke für Wohncontainern und weitere Bauprojekte an.

Bistum Speyer

Im Bistum Speyer haben mehrere Pfarreien Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Auch einige Klöster und Einrichtungen des Bistums leisteten Hilfe.

Bistum Aachen

Die Diözese stellt im laufenden Jahr rund 3,6 Millionen Euro für die Flüchtlingshilfe zur Verfügung. Eine Million davon können die Pfarrgemeinden in Anspruch nehmen, um für Flüchtlinge geeigneten Wohnraum zu schaffen.

Bistum Dresden-Meißen

Aktuell haben zwei Pfarreien Flüchtlinge aufgenommen, wie Bistumssprecher Michael Baudisch mitteilte. Um München zu entlasten, soll in Leipzig ein weiteres Drehkreuz für die Verteilung der über Ungarn einreisenden Flüchtlinge eingerichtet werden. Auch dort wird die Hilfe der Kirchen gefragt sein.

Bistum Mainz

Generalvikar Dietmar Giebelmann werde die Pfarreien anschreiben und sie ermutigen, den Aufruf des Papstes umzusetzen, teilte das Bistum mit. Die Diözese werde den Einsatz der Pfarreien weiterhin mit Mitteln aus ihrem Flüchtlingsfonds unterstützen.

Link-Tipp: Flüchtlingshilfe

Eine Übersicht über die Flüchtlingsprojekte aller 27 deutschen Diözesen finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Bistum Münster

Per E-Mail bat Bischof Felix Genn die Gemeinden seiner Diözese, nach Möglichkeiten zu suchen, damit sich Flüchtlinge gut aufgenommen fühlen. Laut Bistumssprecher Stephan Kronenburg gibt es bereits zahlreiche Beispiele, in denen Kirchengemeinden eigene Räume für Flüchtlinge vorbereiten. So sollten etwa in einigen Orten Pfarrhäuser zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut werden.

Erzbistum Bamberg

Erzbischof Ludwig Schick rief "alle Kirchengemeinden und alle anderen kirchlichen Einrichtungen" dazu auf, noch einmal zu überprüfen, wo Flüchtlinge aufgenommen werden könnten. "Wir müssen kreative Lösungen suchen", sagte Generalvikar Georg Kestel.

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Auf der Karte finden Sie eine Auswahl von kirchlichen Hilfsprojekten für Flüchtlinge und Asylsuchende. Fahren Sie mit der Maus über die einzelnen Markierungspunkte und erfahren Sie mehr.

Bistum Fulda

Mehrere Pfarreien haben bereits Flüchtlinge aufgenommen, ebenso das Priesterseminar. Die Gemeinden seien weiterhin aufgerufen, Immobilien zu benennen, die mit Flüchtlingen belegt werden könnten, erklärt Bistumssprecher Christof Ohnesorge.

Bistum Trier

40 von Kirchengemeinden zur Verfügung gestellte Unterkünfte werden im Bistum Trier laut Sprecher Andre Uzulis derzeit für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Und auch hier sind die Pfarreien nach dem Papst-Appell aufgefordert, weitere Unterbringungsmöglichkeiten anzubieten.

Erzbistum Paderborn

Erzbischof Hans-Josef Becker bat in einem Brief an die Kirchengemeinden, zu prüfen, ob sie über Wohnungen oder andere Immobilien verfügten, die für Wohnzwecke hergerichtet werden können. Im Erzbistum gibt es den Angaben zufolge bereits Beispiele, bei denen Pfarrheime in Wohnungen umgewandelt wurden.

Bistum Rottenburg-Stuttgart

Eine ganze Reihe von Klöstern und Gemeinden hat bereits Flüchtlinge aufgenommen. Seit August ist die traditionsreiche ehemalige Benediktinerabtei Weingarten Erstaufnahmestelle für bis zu 140 Flüchtlinge.

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Video: © Bistum Rottenburg/Stuttgart

Bischof Gebhard Fürst öffnet die Tore des Klosters Weingarten für Flüchtlinge aus Afrika.

Bistum Görlitz

Gerade in der vergangenen Woche ist im Bistum Görlitz eine siebenköpfige tschetschenische Familie in ein leerstehendes Pfarrhaus in Rothenburg an der Neiße eingezogen.

Bistum Passau

In mehreren Pfarrgemeinden und Klostergebäuden des Bistums sind bereits Flüchtlings untergekommen. Dazu gehören der Internatstrakt des Klosters Gartlberg in Pfarrkirchen und die Stadtpfarrei St. Philippus und Jakobus in Altötting. Ab November sollen zudem unter anderem rund 50 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in ein ehemaliges Gästehaus der Benediktinerabtei Schweiklberg in Vilshofen einziehen. (gho/KNA)