Bistum Regensburg bietet Telefondienst für zweifelnde Katholiken

Ein "Ventil" für den Ärger

Veröffentlicht am 17.07.2015 um 15:56 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Regensburg

Regensburg  ‐ Die neuen Kirchenaustrittszahlen sind schmerzlich. Um mehr über die Gründe zu erfahren, hat das Bistum Regensburg einen Telefondienst eingerichtet. Dort sollen zweifelnde Katholiken über Probleme sprechen können.

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Bistumsweit waren im Vorjahr 7.042 Katholiken ausgetreten, knapp ein Drittel mehr als 2013 (5.458). Bundesweit hatte die Zahl der Kirchenaustritte 2014 mit 217.716 (2013: 178.805) einen neuen Höchststand erreicht.

 "Jeder, der unserer Glaubensgemeinschaft den Rücken zukehrt, ist ein schmerzlicher Verlust", erklärt Ammer auf der Bistumsseite. Er will die telefonische Beratung zunächst bis Anfang August anbieten. "Wir werden erst einmal sehen, wie hoch der Bedarf dafür ist." Gedacht ist die Hotline seinen Worten zufolge für Menschen, die über einen Kirchenaustritt nachdächten oder diesen bereits vollzogen hätten. "Aus so einem Gespräch kann sich ja auch Positives entwickeln", sagte der Geistliche.

Als Gründe für die Austritte nannte Ammer, dass viele Menschen den Glauben ihrer Kindheit nicht wiederfänden und nichts mehr damit anfangen könnten. Es gebe auch eine Gruppe Frustrierter, die der Kirche einen "Denkzettel" verpassen wollten. Zudem stellten einige Katholiken eine "Kosten-Nutzen-Rechnung" auf und kämen dabei zu dem Ergebnis, dass sie sich der Kirchenmitgliedschaft auch entledigen könnten. (KNA)