Gewalt gegen Geistliche nimmt kein Ende

Entführter Priester in Mexiko tot aufgefunden

Veröffentlicht am 27.04.2018 um 11:45 Uhr – Lesedauer: 
Kriminalität

Emiliano Zapata ‐ Erschossen, erstochen oder - wie jetzt - entführt: Nach zwei Morden an Priestern in der vergangenen Woche wurde nun ein weiterer Geistlicher in Mexiko tot aufgefunden. Es ist der 24. seit 2012.

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Nach der Entführung eines katholischen Priesters in Mexiko ist die Leiche des Geistlichen entdeckt worden. Der Tote sei in der Ortschaft Emiliano Zapata im Bundesstaat Morelos im Zentrum des Landes gefunden und von seiner Tochter identifiziert worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Man hatte den 83-Jährigen Anfang des Monats verschleppt. Er ist in der Geiselhaft vermutlich an einem Herzinfarkt gestorben.

Der Priester Moisés Fabila Reyes gehörte zur Erzdiözese Mexiko und hatte in der Basilika der Jungfrau von Guadalupe gewirkt, einem der wichtigsten Wallfahrtsorte Lateinamerikas. Die Angehörigen des Opfers sollen mit den Entführern bereits in Verhandlungen über eine Lösegeldzahlung gewesen sein, als der Priester starb. Die Mexikanische Bischofskonferenz schloss sich in einer offiziellen Stellungnahme "der Trauer von Familie und Freunden" des Priester an. "Wir erheben unsere Gebete zu Gott für die ewige Ruhe seiner Seele und dafür, dass die Jungfrau Maria von Guadalupe ihm Trost spendet."

Bereits in der vergangenen Woche waren in Mexiko zwei Priester getötet worden. Der 33 Jahre alte Juan Miguel Contreras Garcia wurde von zwei Unbekannten in der Sakristei seiner Kirche im Bundesstaat Jalisco erschossen. Mineras Rubén Alcántar, Pfarrer in der Diözese Izcallii, wurde kurz vor Beginn des Abendgottesdienstes in seiner Kirche niedergestochen.

Mexiko gilt als eines der gefährlichsten Länder für Priester weltweit. Seit 2012 dokumentierte das Katholischen Multimedia-Zentrums (CCM) insgesamt 24 Morde an Priestern und Kirchenvertretern. Die Zahl stieg mit dem Beginn des "Krieges gegen die Drogen" unter Präsident Felipe Calderon (2006 bis 20012) stark an und bleibt auch unter dem aktuellen Präsidenten Enrique Pena Nieto auf konstant hohem Niveau. (bod/dpa)