Es sind nicht die Kirchensteuern
Das meist genannte Motiv sei 2009 noch "Mir war die Kirchensteuer zu hoch" gewesen, mit dem 57,6 Prozent der Befragten ihrer Glaubensgemeinschaft den Rücken kehrten. Heute dagegen sage eine Mehrheit von 55,6 Prozent, sie habe kein Interesse an Glaubensfragen.
Die Kirchensteuer sei aber nach wie vor ein häufiges Argument und liege mit 53,9 Prozent auf Platz zwei der Nennungen, heißt es in der Mitteilung weiter. Häufiger als vor fünf Jahren gäben Ausgetretene und Konvertiten Probleme mit vermittelten Inhalten, Struktur und Organisation der Kirchen an. Laut aktueller Erhebung habe sich jeder Zweite nicht mehr mit den Zielen seiner Kirche identifizieren können. Fünf Jahre zuvor sei das nur bei jedem Dritten der Fall gewesen.
Deutlich mehr als jeder Dritte habe erklärt, dass er nicht mehr hinter den Vertretern seiner Glaubensgemeinschaft habe stehen können. 2009 habe das lediglich jeder Vierte angegeben. Weil sie ihre Kirche als zu dogmatisch und hierarchisch empfänden, hätten aktuell 22 Prozent "Ehemaliger" diese verlassen, 2009 seien es 16,9 Prozent gewesen. - Für die "Apotheken Umschau" befragte die GfK Marktforschung Nürnberg 2.151 Frauen und Männer ab 14 Jahren, darunter 358 ausgetretene oder konvertierte Kirchenmitglieder. (KNA)